Anträge
10. Juni 2022

Die Landeshauptstadt München und ihre zuständigen Referate werden angesichts der durch die Ukrainekrise ausgelösten Energieknappheit aufgefordert, in der Nacht Möglichkeiten zum Stromsparen zu prüfen und umzusetzen. Dabei soll insbesondere auf Außenwerber zugegangen und nach Möglichkeit vereinbart werden, die beleuchtete Außenwerbung (z.B. City Lights) in der Nacht temporär für einige Stunden abzuschalten. U. a. sollen auch Straßenlaternen kürzer leuchten.

 Begründung

 Aufgrund des Ukrainekriegs ist auch die Landeshauptstadt München von den Folgen der Energieknappheit betroffen. Jedes Jahr verursachen die etwa 186.000 öffentlichen Gebäude in Deutschland rund sechs Milliarden Euro Energiekosten. Daran machen allein die Strom- und Wärmeversorgung einen Anteil von ca. 3,8 Milliarden Euro aus. Energieeffizienz ist daher auch für die Landeshauptstadt München ein zentrales Thema. Zudem ist die Energiewende eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Bund, Länder und Kommunen beim Klimaschutz eine Vorbildfunktion übernehmen können und müssen. Studien zufolge können etwa 15% des Endenergieverbrauchs bzw. der Energiekosten durch nicht- und geringinvestive Maßnahmen eingespart werden.[1]

Einsparpotentiale sieht die CSU-FW-Stadtratsfraktion in der Reduzierung der Beleuchtung von Fuß- und Radwegen. Z. B. könnte bei weniger genutzte Fuß- und Radwegen die Straßenbeleuchtung zwischen 1:00 Uhr und 5:00 Uhr um 50 Prozent reduziert werden. Die Straßenlaternen könnten zudem in der Sommerzeit 30 Minuten später ein- und 30 Minuten früher ausgeschaltet werden. In den Wintermonaten könnte die ursprüngliche Beleuchtungszeit um jeweils 10 Minuten reduziert werden.

Auch die Privatwirtschaft könnte einen Teil zu den Energiesparmaßnahmen beitragen und die beleuchtete Außenwerbung (z.B. City Lights) für 2-3 Stunden abschalten.

Dies trägt zu einer verbesserten CO2-Bilanz in München bei, indem weniger CO2 bei der Energieerzeugung anfällt. Auch die Wartungskosten sinken, da sich durch den verkürzten Betrieb die Lebensdauer der Leuchten verlängert. Zudem werden Pflanzen und nachtaktive Tiere geschützt. Pflanzen sind während des Wachstumszyklus auf die Dunkelheit angewiesen. Nachtaktive Tiere werden durch die taghelle Beleuchtung irritiert und haben Probleme bei der Nahrungssuche. Auch Menschen bekommen die Folgen der Lichtverschmutzung zu spüren. Rund 2/3 aller EU-Bürger nehmen aufgrund der hereinstrahlenden Straßenbeleuchtung keine richtig dunkle Nacht mehr wahr.[2]

Durch die Reduzierung des nächtlichen Energieverbrauchs lassen sich hohe Beträge einsparen. Angesichts wachsender Strompreise und des hohen Energieverbrauchs sowie eines großen Altbestands bei der Straßenbeleuchtung sieht die CSU-FW-Stadtratsfraktion hier große Einsparpotentiale.

[1] Vgl. Broschüre „Energie- und Klimaschutzmanagement – Zertifizierung als dena-Energieeffizienz-Kommune“, zuletzt aufgerufen am 02.06.2022 unter https://bit.ly/3PXe77h.

 

[2] Vgl. https://bit.ly/38KKWDW, , zuletzt aufgerufen am 02.06.2022.

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