Kultur und bürgerliches Engagement im Pasinger Perlschneiderhof
Der Perlschneiderhof in Pasing, ein denkmalgeschütztes Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert, befindet sich seit März 2024 vollständig im Eigentum der Landeshauptstadt München. Das Kulturreferat wird nun von den Fraktionen ÖDP/München-Liste, Die Grünen – Rosa Liste, CSU/Freie Wähler, SPD/Volt, die Linke/die Partei beauftragt, ein umfassendes Nutzerbedarfsprogramm zu entwickeln, das den historischen Wert des Gebäudes respektiert und gleichzeitig innovative Ideen für eine nachhaltige, kulturelle Nutzung fördert. Mit dem interfraktionellen Antrag wollen die Fraktionen bewirken, dass das Grundstück und das Gebäude für die Bevölkerung zugänglich und nutzbar gemacht wird und im Eigentum der Stadt München verbleibt.
Um diese gemeinsame Vision zu verwirklichen, werden aufgrund der schwierigen Haushaltssituation verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten geprüft. So soll untersucht werden, ob Co-Finanzierungen für demokratiefördernde oder quartiersbezogene Projekte möglich sind, oder eine kostengünstige Sanierung als Kooperationsprojekt mit Studierenden, Auszubildenden und lokalen Initiativen verfolgt werden kann. Dies bietet nicht nur Einsparungspotenzial, sondern stärkt auch das bürgerschaftliche Engagement vor Ort. Ein weiteres Augenmerk liegt auf einer Stiftungsrecherche, um potenzielle Förderungen zu identifizieren, zum Beispiel im Bereich Denkmalschutz oder kulturelle Förderung.
Mit dem Stadl und dem umgebenden Garten bietet der Perlschneiderhof Raum für vielfältige kulturelle und bürgerschaftliche Nutzungen. Die Stadtratsfraktionen und der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing sehen eine einmalige Chance, die Geschichte Pasings zu bewahren und gleichzeitig neue Möglichkeiten für generationsübergreifende Kunst- und Bildungsangebote zu schaffen.
Sonja Haider, Kulturpolitische Sprecherin ÖDP/München-Liste: „Der Perlschneiderhof wird endlich aus dem Dornröschenschlaf geholt. So eine Gelegenheit, einen Ort für bürgerschaftliches Engagement und kulturelle Identität zu schaffen, gibt es selten und das inmitten von Pasing und doch im Grünen an der Würm. Mit der Entwicklung eines Nutzerbedarfsprogramms können wir sicherstellen, dass dieses historische Gebäude als Ort der Begegnung und des kreativen Austauschs erhalten bleibt. Wir haben die Chance, Kultur und Geschichte auf nachhaltige Weise zu vereinen und für die kommenden Generationen zu sichern.“
Anna Hanusch, Fraktion Die Grünen – Rosa Liste: „Der Perlschneiderhof ist ein wertvolles Zeugnis der Stadtgeschichte. Wir müssen gute Ideen entwickeln, um ihn mit Nutzungen zu füllen, die das Viertel braucht, aber auch kreativ nachdenken, um eine Finanzierung zu ermöglichen. Denkmäler zu erhalten und neu zu beleben, ist oft eine Herausforderung, aber wenn es gelingt, entstehen einzigartige Orte.“
Winfried Kaum, CSU-Stadtrat: „Der Perlschneiderhof soll ein Ort der Begegnung für alle Pasinger Bürgerinnen und Bürger werden, auch über den städtischen Kulturbetrieb hinaus. Es soll ein Haus werden, in dem auch die Pasinger Vereine eine wichtige Rolle spielen. Das künftige Nutzungskonzept sollte einen Schwerpunkt auf das Vereinsleben und die vielen privaten Gruppen und Initiativen legen, die wir in Pasing haben. Die ARGE PASING sollte daher unbedingt einbezogen werden. Ich freue mich, dass wir fraktionsübergreifend dafür einsetzen, dass dieses historische Gebäude erhalten bleibt.“
Julia Schönfeld-Knor, Stadträtin der SPD/Volt-Fraktion: „Der Perlschneiderhof in Pasing bietet uns eine wunderbare Möglichkeit, Geschichte, Kultur und bürgerschaftliches Engagement zu verbinden. Als SPD/Volt-Fraktion setzen wir uns dafür ein, dass dieses denkmalgeschützte Gebäude nicht nur erhalten bleibt, sondern auch mit neuem Leben gefüllt wird. Unser Ziel ist es, einen Raum für vielfältige Nutzungen zu schaffen, der sowohl kulturelle als auch gesellschaftliche Bedürfnisse des Viertels widerspiegelt. Besonders wichtig ist uns, dass die Pasinger*innen und ihre Vereine aktiv in die Gestaltung eingebunden werden, um den Perlschneiderhof zu einem lebendigen Zentrum des Miteinanders zu machen.“