Energieversorgung auf dem Prüfstand II: Abwärmepotenziale nutzen!
Die Landeshauptstadt München (LHM) wird aufgefordert, die bekannten, aber bislang noch
selten genutzten Abwärmepotenziale zur besseren Energieausnutzung auf den Prüfstand zu
stellen und Maßnahmen zu ergreifen, um vorhandene Potenziale zu verwenden und die externe
Einspeisung ins Fernwärmenetz zu ermöglichen. Zudem berichten die Fachreferate dem
Stadtrat, inwieweit sich seit dem Abschlussbericht zur Abwärmenutzung in 2018
(Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 12542) die damals genannten Faktoren (Förderbedingungen,
bundesrechtliche Aufwertung der Abwärmenutzung, steigende Energiekosten und verbesserte
Wirtschaftlichkeit, technischer Fortschritt etc.), die die verstärkte Nutzung von Abwärme
begünstigen könnten, mittlerweile positiv verändert haben. Die Fachreferate der
Landeshauptstadt und all ihre vom Thema betroffenen Eigenbetriebe und
Beteiligungsgesellschaften geben darüber hinaus Auskunft, wie in neuen Baugebieten bislang
nicht oder wenig betrachtete Wärmeabnehmer, Wärmelieferanten oder Nutzungen
berücksichtigt werden und wie bei Modernisierungsmaßnahmen Synergieeffekte durch
Einbindung von Abwärmekonzepten gehoben werden.
Begründung
Die Energiekrise, ausgelöst durch den unsäglichen Ukraine-Krieg, spüren mittlerweile alle. Die
Industrie, das Handwerk, aber auch jeder einzelne Münchner Haushalt. Es wird viele
Menschen geben, die von den immens gestiegenen Kosten für Strom, Gas und Öl nahezu
erdrückt werden. Deshalb fordern wir die Landeshauptstadt München auf, abgegebene
Wärme weiter nutzbar zu machen und Möglichkeiten zu schaffen, wie abgegebene Wärme in
das Fernwärmenetz eingespeist werden kann. Zu denken ist dabei an die städtischen
Rechenzentren, an die München Klinik gGmbH (Hausabwasser), an die vielen Münchner
Haushalte und deren Abwasserwärme, aber vor allem auch an Gewerbebetriebe in München,
wie z.B. die Brauereien und große Produktionsbetriebe, die ihre Abwärme in das
Fernwärmenetz einspeisen könnten. In der Vergangenheit sprach häufig die Wirtschaftlichkeit
gegen die Nutzung von Abwärme. Dies könnte sich aufgrund der hohen Kosten für Erdgas, Öl,
Strom etc. nunmehr verändert haben.