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21. April 2023

Ist die Stadtwerke München GmbH in der Lage, bis 2030 komplett auf Öko-Gas umzustellen?

Das Kabinett in Berlin hat am Mittwoch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschlossen, dessen Novelle zu hitzigen Diskussionen geführt hat. Es enthält aber auch Ausnahmen vom Einbauverbot von Gasheizungen ab 2024. Diese sollen laut Bild-Zeitung noch genehmigungsfähig sein, sofern die örtlichen Energieversorgungsunternehmen spätestens ab 2030 nur noch umweltfreundliches Öko-Gas (z.B. Biogas oder Wasserstoff) liefern, denn Grünes Gas gilt als umweltfreundlich und klimaneutral. Medienberichten zufolge laufen die Versorger Sturm, da der Zeithorizont als unrealistisch eingeschätzt wird. Konkretisiert wird dies durch Aussagen des Hauptgeschäftsführers des „Verbandes kommunaler Unternehmen“ (VKU), Ingbert Liebing. Er stellte klar, dass die Zeit für die Umstellung viel zu knapp sei. Um die Pläne umzusetzen, müsse etwa das Gasnetz umgebaut werden, was allein schon zwei bis drei Jahre dauere. Anschließend müsse dann die stabile Herstellung und Lieferung von Öko-Gas angegangen werden, was wiederum mehrere Jahre in Anspruch nehme. Ein weiterer Malus seien laut dem VKU-Hauptgeschäftsführer die Entschädigungspflichten, die Versorger treffen, wenn sie es trotz Ankündigung nicht schaffen, ab 2030 den Energieträger umzustellen.

Deshalb fragen wir den Oberbürgermeister:

  1. Sind die Stadtwerke München in der Lage, bis 2030 ausschließlich umweltfreundliches Öko-Gas zu liefern? Heißt, sind die Stadtwerke in der Lage, das Gasnetz bis 2030 umzubauen und ihre Beschaffungs- und Produktionsprozesse so umzustellen, dass bis 2030 nur noch umweltfreundliches Gas durch die Leitungen strömt?
  2. Was muss konkret in München passieren, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen?
  3. Wie hoch werden die Kosten für den Umbau des Leitungsnetzes und die Umstellung der Produktion sein?
  4. Ist es überhaupt möglich, dass jede ab 01.01.2024 neu eingebaute Heizung mit mind. 65 % erneuerbarer Energie beliefert werden kann?
  5. Planen die Stadtwerke München, den Fernwärmeausbau sowie die Anschlüsse auch in bisher wirtschaftliche betrachtet unattraktive Gebiete zu verlegen?
  6. Werden sich die Energiekosten durch den vermutlichen Anschluss an die Fernwärme langfristig betrachtet weiter erhöhen?
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