Kunst für Alt und Jung: Mehrgenerationen-Atelierhaus umsetzen – Flächen erweitern
Die Landeshauptstadt München wird aufgefordert, das Atelierhaus in der Dachauer Str. 110g mittelfristig (nach der Sanierung des Gebäudes) in ein Mehrgenerationen-Atelierhaus mit einem zugehörigen Träger(-verein) weiterzuentwickeln.
Dazu sind schon jetzt Gespräche mit den dortigen Nutzern (und deren Verein Atelierhaus Dachauer Straße e.V.) sowie der MGH zu führen, um über die reine Bestandssanierung hinaus die künftigen Räumlichkeiten bedarfsgerecht zu sanieren und zu erweitern (Einbeziehung von EG und UG). Das Atelierhaus ist so zu ertüchtigen, dass es zu einem reinen Atelierhaus wird. Gleichzeitig sind die Sanierungen kostenminimal zu realisieren, um die künftigen Mietkosten erschwinglich zu halten (orientiert an anderen städtischen Atelierflächen).
Eine Trägerschaft des künftigen Mehrgenerationen-Atelierhauses soll sich organisatorisch an den Konzepten zum Betrieb von Kulturbürgerhäusern orientieren, mit klar gesetzten Zielen, vertraglichen Regelungen zur Vergabe von Räumlichkeiten etc., um die Vorstellungen der Stadt im Betrieb zu fixieren. Finanziell soll sich ein solches Haus jedoch möglichst selbst tragen (durch Mieteinnahmen für die Ateliers etc.).
Um dieses Konzept zu verwirklichen, wird die Anmietung des sanierten Atelierhauses durch die LH München von der MGH und ein Überlassungs-/Mietvertrag zwischen LH München und Träger(-verein) vorbereitet und konzeptuell hinterlegt. Potentiell nötige Zuschüsse für eine über die Bestandssanierung hinausgehende Ertüchtigung sowie künftige Miethöhen sind zeitnah zu eruieren.
Begründung
Bezahlbare Ateliers sind in München Mangelware. Im Atelierhaus in der Dachauer Str. ist über fast drei Jahrzehnte eine Struktur gewachsen, die durch die Sanierung des Hauses bedroht ist –
dabei ist das Atelierhaus einer der Nuklei des gesamten Kreativgeländes von Anfang an. Gleichzeitig sind derzeit nur die beiden Obergeschosse in Ateliernutzung mit je 13 Ateliers. Bei der anstehenden Sanierung besteht daher die Möglichkeit, das Kellergeschoss und das Erdgeschoss in ein Gesamtkonzept zu integrieren, um damit zusätzliche Ateliers etc. zu schaffen und um das Atelierhaus nach außen in den Kreativquartier und den Stadtbezirk zu öffnen.
Neben Ateliers mit rotierenden Belegungen kann an dieser Stelle ein anderes Konzept verfolgt werden – eine organische Entwicklung durch einen Träger, der das gesamte Haus und seine Ausrichtung im Blick hat. Jung und Alt sollen hier voneinander lernen und eine generationenübergreifende Gemeinschaft bilden. Das zugehörige Konzept wurde vom gemeinnützigen Verein Atelierhaus Dachauer Straße e.V. erstellt und sollte als Grundlage der zukünftigen Nutzung dienen. Mit dem Konzept des „Mehrgenerationen-Atelierhauses“ kann ein neuartiges Projekt entwickelt werden; in Ergänzung zu den schon bestehenden Münchner Atelierhäusern.
Derzeit besteht zwischen jedem einzelnen Künstler und jeder einzelnen Künstlerin und der MGH ein eigener Mietvertrag. Die Belegung bei Freiwerden von Ateliers wird über das KuK gesteuert. Gleichzeitig ist es schon heute so, dass Schönheitsreparaturen, Reinigung und die Hausmeistertätigkeit von der Gemeinschaft übernommen werden.
Um das Atelierhaus nicht nur als Nebeneinander von Ateliers, sondern als Gemeinschaft und Gesamtmarke mit eigenem Konzept zu verstetigen ist eine einheitliche Trägerschaft der sinnvollste Weg – mit Vorgaben bei der Vergabe und dem Betrieb des Hauses, jedoch gleichzeitig größerer Flexibilität.