Nicht mehr wegducken: Die Fusion der Wohnungsbaugesellschaften muss endlich zur Chefsache werden!
Der Oberbürgermeister zieht die Fusionsplanungen inkl. des Aufsichtsratsvorsitzes in den beiden Wohnungsbaugesellschaften, GWG und GEWOFAG, in seinen Zuständigkeitsbereich und macht die geplante Fusion der Münchner Wohnen zur Chefsache.
Die Geschäftsverteilung wird dementsprechend geändert.
Begründung
Bereits mit Antrag vom 20.04.2023[1] hat unsere Fraktion den Oberbürgermeister aufgefordert, die Fusionsplanungen der beiden kommunalen Wohnungsbaugesellschaften, GWG und GEWOFAG, die auf Drängen der Grün-Roten Rathausmehrheit zur sog. „Münchner Wohnen“ fusioniert werden sollen, als Chef der Verwaltung an sich zu ziehen. Genau ein halbes Jahr später hat der Oberbürgermeister dann als Antwort auf unseren Antrag hin die Stadtbaurätin mitteilen lassen, dass die Fusionsplanungen alle gut laufen und man bestens abgestimmt ist.
Durch den Oberbürgermeister selbst: Kein Wort!
So wortkarg erlebt man den Chef der Münchner Stadtverwaltung selten, und gerade in Krisenzeiten ist Abtauchen keine gute Strategie!
Ende des Jahres 2022 wurde gegen die Stimmen der Opposition ein Schnellverfahren beschlossen, mit dem Ziel, dass die neue Gesellschaft bereits zum 01.01.2024 ihre Arbeit aufnimmt. Bei der verordneten Fusion handelt es sich um einen hochkomplexen, rechtlichen und wohnungsbetriebswirtschaftlichen Vorgang, der sehr gut vorbereitet und begleitet werden will.
In der Zwischenzeit ist viel passiert. Nicht viel allerdings, was die Fusion nachhaltig nach vorne bringt, sondern vielmehr negativ beeinflusst hat.
Eine Geschäftsführerposition wurde politisch und teilweise fachfremd besetzt. Der designierte Vorsitzende der Geschäftsführung hat bereits nach einem Monat seinen Platz geräumt, verbunden mit einer erschütternden Analyse. Die Fusion sei so nicht umsetzbar!
Und auch hier: Wieder kein Wort des Oberbürgermeisters.
Ist der Chef der Verwaltung immer noch der Ansicht, dass die Fusionsplanungen gut laufen und der Termin 01.01.2024 gehalten werden kann? Rein juristisch ja, aber fachlich und mit einer motivierten Mannschaft im Hintergrund? Nein! Diese Einschätzung wird in Fachkreisen geteilt.Die Verunsicherung der Mitarbeiter in den beiden Gesellschaften ist riesig. Das Management der vergangenen Krisen war unglücklich und zieht sich wie ein roter Faden weiter.
Deshalb ist es nur konsequent, dass der Oberbürgermeister die Fusion endlich zur Chefsache erklärt und sich selbst mit dem Prozess und den rechtlichen Auswirkungen sowie einem von Erfolg gekrönten „Changemanagement“ befasst. Das A und O ist es, die Mitarbeiterschaft beider Gesellschaften auf die Fusion und die große Aufgabe für München und deren Bewohner einzuschwören und mitzunehmen, deren Sorgen und Anregungen zu hören und vielleicht aufzugreifen, eine gemeinsame Vision zu erarbeiten und ein gemeinsames Werteverständnis zu entwickeln. Das ist eine Mammutaufgabe, die insbesondere seitens der Führung viel Fingerspitzengefühl und vor allem Zeit abverlangt.Das Management der fast 70.000 Wohnungen zu fairen Mietpreisen bedarf einer Steuerung auf höchster Ebene, denn das Wohnen ist eines der drängendsten Themen der Stadt! In der Vergangenheit war es immer der Oberbürgermeister, der sich den Wohnungsbaugesellschaften vollumfänglich angenommen hat.
[1] Antrag vom 20.04.2023, 20-26 / A 03802, „Fusion der Wohnungsbaugesellschaften muss Chefsache werden!“