Anträge
18. Oktober 2022

Radfahren in München sicherer machen I: Kann eine Verstärkung der Kontrollen auf Einhaltung der StVO den Fahrradverkehr in München sicherer machen?

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, Fachvertreterinnen und -vertreter der Münchner Polizei
und des KVR in den Mobilitätsausschuss der Landeshauptstadt München (LHM) einzuladen.
Diese Vertreterinnen und Vertreter sollen auf der Basis von aktuellem Zahlenmaterial und
Erfahrungswerten über folgende Punkte berichten:

  • Häufigkeiten und Ursachen von Unfällen mit Beteiligung von Fahrradfahrerinnen und
    Fahrradfahrern in München, insbesondere an stark befahrenen Straßen und an
    Kreuzungspunkten mit Aufeinandertreffen unterschiedlicher Verkehrsteilnehmerinnen
    und Verkehrsteilnehmer (MIV, ÖPNV, Radverkehr, Fußgängerverkehr),
  • Darstellung von Möglichkeiten zur Beseitigung oder zumindest Minimierung dieser
    Gefahrenstellen und -quellen,
  • Optionen einer Reduzierung der dargestellten Gefahrenstellen und -quellen durch
    verstärkte Kontrollen auf Einhaltung der StVO,
  • Fachliche Einschätzung dazu, ob verstärkte Kontrollen ein deutlich gestärktes
    Gefahrenbewusstsein unterstützen und damit eine spürbare Reduzierung von Unfällen
    mit Fahrradbeteiligung begünstigen.

Begründung

Laut der Studie Zweiradsicherheit im Überblick der Allianz Deutschland AG räumen zwei Drittel
der Fahrradfahrerinnen und -fahrer z.B. eine unzulässige Bürgersteignutzung ein. Die Studie
zeigt außerdem: Im Fahrradverkehr wird das Fehlverhalten „falsche Straßenbenutzung“ am
häufigsten registriert. Zudem ist laut Fahrradverkehrsunfälle in München Analyse der
Verkehrsunfälle nach beteiligten Verkehrsmitteln (2019) die verbotswidrige Benutzung der
Fahrbahn oder anderer Straßenteile die zweithäufigste Unfallursache bei Fahrradfahrerinnen
und -fahrern. Laut dem Sicherheitsreport der Polizei München von 2021 wird bei mehr als
jedem zweiten Verkehrsunfall (56,7 %) mit Radbeteiligung dieser auch durch Radfahrerinnen/-
fahrer verursacht. Hier gilt es durch Schulungen, Verwarnungen und notfalls auch Bußgelder
ein Bewusstsein für die existenten Gefahren zu schaffen und damit die Sicherheit zu erhöhen.
Dies gewinnt umso mehr an Bedeutung, als eine Erhöhung der Anteile an Fahrradfahrerinnen
und -fahrern im Straßenverkehr im Rahmen der Mobilitätswende forciert wird und auch
gewünscht ist.

Teilen
nach oben