Runder Tisch „Sternenkinder“ einrichten
Die Landeshauptstadt München (LHM) wird aufgefordert, einen Runden Tisch zur noch größeren Sensibilisierung der städtischen Verwaltung bzw. der städtischen Kliniken im Umgang mit den Angehörigen von Sternenkindern und zur weiter verbesserten Unterstützung dieser Angehörigen einzurichten. Am Runden Tisch werden auf jeden Fall beteiligt und zusammengebracht das städtische Gesundheitsreferat inklusive der Städtischen Friedhöfe München, die Geburtskliniken der München Klinik gGmbH, die Hebammenverbände und -organisationen, der Landesverband „Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V.“ und die Akutbegleitung „Primi Passi“. Ziel des Runden Tisches ist es, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren zu fördern und gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die eine noch feinfühligere und noch respektvollere Begleitung der betroffenen Eltern gewährleisten.Die Aufgaben eines solchen Runden Tisches wären beispielsweise die Analyse der aktuellen Situation und die Identifikation von Verbesserungspotenzialen, die Entwicklung von Handlungsrichtlinien und Standards für den Umgang mit verwaisten Eltern, die Sensibilisierung und ggf. Schulung von Fachpersonal in Geburtskliniken und anderen relevanten Stellen, die Schaffung von klaren und einfühlsamen Abläufen bei der Betreuung betroffener Eltern, insbesondere in den ersten Tagen und Wochen nach dem Verlust, sowie die Förderung der öffentlichen Diskussion und Bewusstseinsbildung für die Bedürfnisse von Eltern von Tot- und Sternenkindern.
Begründung
Der Verlust eines Kindes in der Schwangerschaft oder der Tod kurz nach der Geburt ist ein tiefgreifendes und traumatisches Erlebnis für die betroffenen Eltern und Geschwister. Trotz vorhandener großer Bemühungen und großer fachlicher Expertise, insbesondere bei den Städtischen Friedhöfen, fehlt es bei manchem Fachpersonal laut Berichten hin und wieder an einer einheitlichen und feinfühligen Begleitung der Angehörigen. Eine bessere Sensibilisierung und Koordination der zuständigen Stellen sind deshalb von großem Nutzen, um die Eltern in ihrer schwierigen Situation angemessen zu unterstützen.
Die emotionale Belastung der betroffenen Eltern macht zudem ein schnelles Handeln erforderlich. Denn eine feinfühlige Begleitung kann wesentlich dazu beitragen, den Eltern in dieser schwierigen Zeit Halt zu geben und langfristige psychische Belastungen zu minimieren.