Trambahn-Ausbau auf Sparflamme – Verhindert Grün-Rot die eigenen Trambahn-Ausbaupläne?

Die grün-rote Rathauskoalition hatte im Nahverkehrsplan leider, zu Lasten des U-Bahn-Ausbaus und entgegen der Empfehlung aus dem zuständigen Mobilitätsreferat, die Machbarkeitsstudien für sechs Trambahnstrecken beschlossen:

• Eine direkte Tramverbindung vom Hauptbahnhof in den Münchner Norden zur Erschließung der Bayernkaserne und der durch Grün-Rot wiederaktivierten Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) Nord;
• eine Tram vom Deutschen Museum nach Neuperlach-Zentrum, die an der heutigen Metrobuslinie 55 verlaufen soll;
• eine Südtangente, die über die Brudermühlbrücke am Mittleren Ring zu Lasten von Fahrspuren führen und beide Isar-Seiten zwischen Waldfriedhof und Ostbahnhof miteinander verbinden soll;
• eine Linie von der Kreillerstraße über die Wasserburger Landstraße nach Haar;
• eine Tram in die Parkstadt Solln südlich der U-Bahnlinie 3; und
• eine Linie zur Erschließung des Gebiets der SEM Nordost: Hier soll ein Ringschluss zwischen der von Norden kommenden Tram 17 und der von Süden kommenden Tram 20 geprüft werden.

Außerdem sind neben diesen sechs Maßnahmen nach wie vor die beiden Strecken der Trambahn durch den Englischen Garten und die Tram-Westtangente in Planung.
Ein damals schon sehr teurer Wunschzettel.

Nun sollen von diesen Linien schon wieder erste ganz gekippt oder nach hinten verschoben werden. Dadurch bleibt nur noch ein Flickenteppich übrig!

Deshalb fragen wir Herrn Oberbürgermeister Dieter Reiter:

1. Welche Trambahn-Ausbaustrecken werden aktuell in welchem Planungsstand bearbeitet?
2. Welche Trambahn-Ausbaustrecken können jeweils in den Jahren bis 2025, 2026, 2027 in Betrieb gehen?
3. Welche Planungen werden aus welchen Gründen nach hinten geschoben?
4. Welche anderen Maßnahmen werden gegen einen drohenden Verkehrskollaps für diese geschobenen Bereiche ergriffen?