Anfragen
15. Dezember 2022

Versinkt die München Klinik im Grün-Roten Chaos?

Es entsteht zunehmend der Eindruck, dass die München Klinik gGmbH im Grün-Roten Chaos
versinkt: Steigendes Defizit, verschuldete Kliniken, Schwierigkeiten beim Bau an den Standorten
Bogenhausen und Schwabing, Geheimniskrämerei bzgl. der wirklichen Ausmaße der
finanziellen Risiken mit Behandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit – haben Stadtspitze und
Grün-Rot die München Klinik (noch) im Griff?
In diesen schweren Zeiten ist eine gut koordinierte Personalpolitik unerlässlich. In diesem
Herbst wurde zuerst der Kaufmännische Geschäftsführer Dietmar Pawlik in den Ruhestand
verabschiedet, der neben dem Finanzbereich auch die Bauten verantwortete. Letzten Freitag
wurde bekannt, dass auch der Vorsitzende der Geschäftsführung Dr. Axel Fischer die Klinik im
Sommer 2023 verlassen will, obwohl gerade unter seiner Führung ein neues Medizinkonzept
erarbeitet wird. Diese Personalentwicklung ist ausgesprochen unerfreulich, wenn nicht gar
fahrlässig. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Oberbürgermeister, der auch
Aufsichtsratsvorsitzender der München Klinik gGmbH ist:

1. Wann wusste der Oberbürgermeister, dass Herr Dr. Fischer die München Klinik
verlassen will? Wann wussten die beiden Bürgermeisterinnen davon?
2. Wie soll gewährleistet werden, dass das neue Medizinkonzept, das in 2023
verabschiedet werden soll, von einer/m neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung auch
wirklich übernommen und gelebt wird?
3. Wurde dem Kaufmännischen Geschäftsführer Dietmar Pawlik angeboten, um zwei Jahre
zu verlängern, um Konstanz im Unternehmen zu gewährleisten?
4. Wie hoch waren die Kosten für das Headhunting des neuen Kaufmännischen
Geschäftsführers, der dann doch aus dem eigenen Unternehmen stammt?
5. Sollte der Abschied von Herrn Dr. Fischer dem Oberbürgermeister schon länger bekannt
gewesen sein – warum wurde dann nicht die Besetzung der beiden vakanten Positionen
der Geschäftsführung koordiniert und abgestimmt?
6. Welche Beratungsfirmen assistieren bei der Erstellung des neuen Medizinkonzeptes
und wie hoch sind die Kosten hierfür? Werden ausscheidende Mitglieder der
Geschäftsführung bei einem dieser Unternehmen in Zukunft tätig sein bzw. als Berater
fungieren? Ist es Bedingung für die vorzeitige Vertragsauflösung, dass eine dortige
Tätigkeit nicht aufgenommen wird, um dem Vorwurf der „Vetternwirtschaft“
entgegenzutreten?
7. Ist die gescheiterte Personalpolitik der München Klinik gGmbH ein Alleingang des
Oberbürgermeisters oder waren die beiden Bürgermeisterinnen hier auch involviert?
Die 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden gehörte schließlich früher auch dem
Aufsichtsrat der München Klinik gGmbH an und dürfte als Spitzenvertreterin der
größeren Regierungsfraktion sicher nicht „außen vor“ gewesen sein. Die 3.
Bürgermeisterin Verena Dietl ist die Vorsitzende des zuständigen
Gesundheitsausschusses und somit auch fachlich zuständig.
8. Kann der Oberbürgermeister ausschließen, dass einer der vier Standorte der München
Klinik gGmbH (also Bogenhausen, Schwabing, Harlaching, Neuperlach) geschlossen
wird?
9. Wann nimmt der Oberbürgermeister im Stadtrat nach Jahren des Schweigens endlich
wieder persönlich und öffentlich Stellung und zeigt den Münchner Bürgerinnen und
Bürgern ehrlich und transparent die wirkliche finanzielle Situation der München Klinik
gGmbH und die zukünftige medizinische Vision für die Landeshauptstadt München auf?

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