Realitätstest für einen „Wald“ auf dem Marienplatz
In der tz vom 04.12.2026 zeigt sich der Oberbürgermeister angetan von der Idee eines „Mini-Wäldchens“ direkt auf dem Marienplatz[1]. Im Artikel ist explizit vom „Pflanzen von Bäumen“ die Rede, nicht von temporären Großsträuchern in Kübeln.
Auch die Stadtratsfraktion CSU mit Freie Wähler begrüßt Baumpflanzungen im öffentlichen Raum, wo immer sie sinnvoll möglich und gerechtfertigt finanzierbar sind, um zusätzliche Schattenspender zu schaffen und so die Klimaresilienz der Landeshauptstadt München (LHM) zu erhöhen.
Angesichts der baulichen Strukturen (U-Bahn, S-Bahn, Spartenverläufe etc.) unter und rund um den Marienplatz und angesichts dessen, dass das Baureferat der LHM für jeden Baum grundsätzlich eine Baumgrube von 36 Kubikmetern braucht, stellt sich allerdings die Frage, ob Baumpflanzungen hier überhaupt möglich sind.
Dazu kommt, dass die bisher bekannten Zahlen für Baumpflanzungen in der Fußgängerzone der Altstadt enorm hohe Kosten nahelegen. „Erfahrungen bei ähnlich komplexen Standorten [lassen] Kosten im mittleren bis hohen fünfstelligen Betrag pro Baumstandort und Baumpflanzung […] erwarten“, so die LHM selbst[2].
Denkmalpflegerische Aspekte sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Deshalb frage ich den Oberbürgermeister:
- Gibt es auf dem Marienplatz überhaupt geeignete Stellen, die – ohne kostspielige Umbauten oder Verlegungen von Sparten – für Baumpflanzungen, die den Standards des Baureferates genügen, nutzbar wären?
- Wenn ja, wie viele wären das und wie groß wären diese jeweils?
- Wenn ja, wo wären diese Stellen zu verorten?
- Wenn ja, wären diese Stellen flächenmäßig überhaupt so groß, dass mehrere Bäume nebeneinander gepflanzt werden könnten, so dass der Eindruck eines Wäldchens entstehen kann?
[1] https://www.tz.de/muenchen/stadt/altstadt-lehel-ort43327/mini-waeldchen-auf-dem-marienplatz-ob-reiter-findet-idee-gut-94067341.html
[2] https://schatten-spenden-muenchen.de/faq