Versorgung für Hilfsbedürftige in Quarantäne sicherstellen
Wer im Alltag auf Betreuung angewiesen ist, hat es im Fall einer Corona-Infektion besonders schwer. Kinder, Seniorinnen und Senioren und auch Menschen mit Behinderung stehen häufig plötzlich allein da, wenn ihre Betreuungsperson in Quarantäne muss. Noch dazu müssen sie sich als Kontaktperson oft selbst in Quarantäne begeben, was eine Betreuung von außen sehr schwierig macht. In einem gemeinsamen Antrag zur dringlichen Behandlung im nächsten Gesundheitsausschuss fordern die Stadtratsfraktionen von CSU, Grüne/Rosa Liste und SPD/Volt die Verbesserung dieser Situation. Zusammen mit dem Bezirk Oberbayern und dem Freistaat Bayern soll die Stadt München ein Konzept für eine Notfallbetreuung entwickeln.
Alexandra Gaßmann, CSU, Stadträtin und familienpolitische Sprecherin: „Ich musste leider selbst erleben, wie schwierig die Organisation des eigenen Alltags plötzlich wird, wenn man sich in Corona-Quarantäne befindet. Viele andere Menschen, die ohnehin schon auf Betreuung angewiesen sind, trifft diese Situation noch viel härter. Mich haben dazu viele persönliche Berichte erreicht, die mich sehr berührt und bis heute nicht losgelassen haben. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir auch Vertreter von Grün und Rot für diesen Vorstoß gewinnen konnten, denen dieses Anliegen ebenso wichtig ist.“
Anne Hübner, SPD/Volt, Fraktionsvorsitzende und Stadträtin: „Corona trifft einige Familien ganz besonders hart. Dass wir uns jetzt fraktionsübergreifend zusammenschließen, um diesen Familien zu helfen, ist in dieser schweren Zeit ein wichtiges Zeichen. Gerade in der Kommunalpolitik müssen wir uns gemeinsam dafür einsetzen, dass niemand in dieser Pandemie in einer Notsituation alleine bleibt. Jetzt sollen alle Beteiligten schnell und unbürokratisch eine Lösung finden.“
Dr. Hannah Gerstenkorn, Grüne/Rosa Liste, Stadträtin: „Kinder und Jugendliche werden von ihren Eltern, viele Pflegebedürftige auch Zuhause versorgt und betreut. Die pflegenden Angehörigen tragen die Hauptlast der häuslichen Versorgung und entlasten so die von Personalmangel geplagten stationären Einrichtungen. Durch eine Covid-19-Infektion der Pflegenden und der daraus folgenden Quarantäne kann dieses ohnehin oft fragile System rasch ins Wanken kommen. In so einer schwierigen Situation dürfen wir die Betroffenen nicht allein lassen.“