Walkability erhöhen und Zufußgehen in München fördern I: Walkability auf wissenschaftliche Basis zur Planungsgrundlage machen
Das Konzept der Walkability beschreibt das Ziel einer verbesserten Fußgängerfreundlichkeit in Stadtvierteln, Stadtzentren oder auch ganzen Kommunen und kann in etwa mit „Begehbarkeit“ übersetzt werden. Es bedeutet, dass bei einer modernen städtebaulichen Planung die Bedürfnisse von Fußgängern unbedingt mit eingebunden werden müssen. Deshalb wird das Referat für Stadtplanung und Bauordnung (PLAN) aufgefordert, konkrete städtebauliche Planungen in Zukunft nur noch dann durchzuführen, wenn diese auch den Aspekt der Walkability beinhalten. Dies ist allerdings nur möglich, wenn dafür die entsprechenden wissenschaftlichen Grundlagen und Datenbasen gelegt sind. Deshalb wird PLAN außerdem beauftragt, diese wissenschaftliche Grundlage, am besten in Zusammenarbeit mit einer Universität, in einer umfassenden Studie zu schaffen, darzustellen und die entsprechenden Schlussfolgerungen zu ziehen.
Begründung:
Die Walkability entscheidet oftmals darüber, ob Personen einen Weg zu Fuß zurücklegen oder nicht. Positive Faktoren sind dabei vor allem fußgängerfreundliche Strukturen; Hindernisse oder Barrieren schrecken jedoch eher vom Zufußgehen ab. Deshalb ist es unbedingt notwendig, diese Effekte zu erforschen und in der zukünftigen Stadtplanung wirksam zu berücksichtigen. Denn die Begehbarkeit hat nicht nur Einfluss auf das Mobilitätsverhalten einzelner, sondern umfasst noch weitaus mehr. So hat die Walkability direkte Auswirkungen auf die städtische Gesundheitsvorsorge und den städtischen Gesundheitsschutz, da Fußgänger sich erstens gesünder fortbewegen und zudem auch keine Abgase verursachen. Auch befördert eine bessere Walkability den Klimaschutz bzw. die Klimaanpassung, da gut angelegte und bspw. beschattete Fußgängerwege als Grünoasen sowohl vor Hitze als auch als Versickerungsräume vor Starkregenereignissen schützen können.