Anträge
27. Juli 2022

Frauenprojekte fördern

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird beauftragt, die bislang aus ESF-Mitteln finanzierten Frauenförderprojekte guide, move und power_m mit ausreichend Mitteln aus dem MBQ auszustatten, so dass diese ihre wertvolle Arbeit fortsetzen können. Ziel ist es, das bewährte Unterstützungsangebot für Frauen, die über eine Selbstständigkeit oder abhängige Beschäftigung erwerbstätig sein möchten, in München zu erhalten.

Der Münchner Oberbürgermeister Reiter setzt sich sowohl bei den zuständigen Ministerien als auch über den Städtetag für ein Nachjustieren der Förderbedingungen des ESF Bayern und ESF Bund für eine Schwerpunktsetzung der beruflichen Gleichstellung für Frauen und Männer ein, so dass die bisherige Projektstruktur auch weiterhin möglich ist. Zudem müssen die Maßnahmen für unterschiedliche Träger offen sein und können nicht einseitig bestimmte Organisationen, hier Einzelunternehmer*innen als Beraterinnen und Berater, zulassen.

Begründung

In der neuen Förderphase des ESF Bayern und Bund ist die allgemeine berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern kein eigenständiger Förderschwerpunkt mehr.

In einem entsprechenden Förderaufruf werden ausschließlich Gleichstellungsbeauftragte als weiterbildungsrelevante Zielgruppe adressiert. In dem Förderaufruf zum Vorgründungs- und Nachfolgecoaching werden nurmehr Anträge von Einzelpersonen gefördert, die sich von einzelnen Coaches beraten lassen. Vereine, gemeinnützige Unternehmen oder Stiftungen, die Beraterinnen und Berater beschäftigen, sind explizit ausgeschlossen.

Die Fördergrundlagen für Frauen, die nicht im SGB II oder SGB II Leistungsbezug stehen, wie z.B. Berufsrückkehrerinnen nach einer längeren Pflege- oder Kinderbetreuungszeit, sind in der neuen Phase nicht mehr aufgeführt. Gerade diese Frauen begleitet und unterstützt der Projektverbund power_m seit Jahren sehr erfolgreich. Es handelt sich um eine Zielgruppe mit oft vergleichsweise niedrigem (Nach)Qualifizierungsbedarf und hohem Integrationspotenzial, die sich aber in einer Förderlücke bewegen. Als Nicht-Leistungsbeziehende haben sie keinen Anspruch auf die Qualifizierungsangebote des Jobcenters oder der Agentur für Arbeit.

 

Diese Projekte füllen eine wichtige Leerstelle für potenzielle Arbeitskräfte, die dringend gesucht werden. Gerade in den frauentypischen Berufen herrscht enormer Fachkräftemangel! Es ist angesichts des eklatanten Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung nicht nachzuvollziehen, dass der ESF Bayern gerade diese Frauen außen vor lässt und nicht alles tut, um sie für den Arbeitsmarkt zu gewinnen.

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