Vorstellung der Studie des BBK zur Lebens- und Arbeitssituation Bildender Künstlerinnen und Künstler
Wir beantragen,
- Die Studie „Studio München – Situation Bildender Künstlerinnen und Künstler in München und Oberbayern“ wird dem Kulturausschuss vorgestellt.
- Da die Daten noch von 2019 sind, wird das Kulturreferat gebeten, wenn möglich auf die aktuelle Situation einzugehen und Wege aufzuzeigen, welche Lösungen von Seiten des Kulturreferats zielgerichtet eingesetzt werden können.
Begründung
Kunstschaffende können in der Regel nicht von ihrer Kunst leben. Um diese
These mit konkreten Zahlen untermauern zu können, hat der Berufsverband
Bildender Künstlerinnen und Künstler in München und Oberbayern die Studie „Studio München – Situation Bildender Künstlerinnen und Künstler in München und Oberbayern“
in Auftrag gegeben mit der Förderung des Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Diese Studie wurde im Juli veröffentlicht und zeichnet ein prekäres Bild zur Arbeits- und Lebenswelt von Bildendenden Künstlerinnen und Künstlern.
Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit – und auch arm. So möchte man das
berühmte Zitat von Karl Valentin ergänzen, wenn man die Ergebnisse der neuen
Studie zur Arbeits- und Lebenssituation Bildender Künstlerinnen und Künstler liest.
Münchner Künstler verfügen über ein durchschnittliches Nettoeinkommen
von 962,- Euro im Monat und liegen damit deutlich unter der Schwelle von
1.350,- Euro, die der Münchner Armutsbericht markiert. Diese Zahl bezieht
sich auf das Jahr 2019, also auf einen Zeitraum noch vor dem Einbruch des
Kulturbetriebs durch die Corona-Pandemie. Im Corona-Jahr 2020 sanken die
durchschnittlichen Einkünfte aus der künstlerischen Arbeit trotz
Corona-Hilfen um weitere 11,3 Prozent, so dass jeder Fünfte die
künstlerische Arbeit inzwischen aufgeben oder zumindest unterbrechen musste.
Die 504 befragten Studienteilnehmenden aus München und dem Umland stehen
stellvertretend für die ca. 3000 Kunstschaffenden in München und 6000 in
ganz Bayern.*
Wir müssen diese Situation näher beleuchten und bitten daher um die Vorstellung dieser, vom Kulturreferat geförderten Studie, im Stadtrat.
*) Quelle: Presseinformation des BBK e.V. vom 06.07.2022