Ein Konzept für Jugendpartys im öffentlichen Raum entwickeln und erproben
Antrag
Die Fachstelle Moderation der Nacht (MoNa), zusammen mit dem Allparteilichen
Konfliktmanagment (AKIM), wird gebeten, ein Konzept für nicht-kommerzielle
Jugendpartys im öffentlichen Raum zu entwickeln und noch im Jahr 2023 bis zu 5
Pilotprojekte anzustoßen und zu begleiten. Es soll sich dabei an erfolgreichen Modellen
anderer Städte orientiert werden.
Begründung:
München hat eine lebhafte Nachtkultur, eine rege Nachfrage an öffentlichen Orten zum
Treffen mit Freundeskreisen und geselligen Beisammensein. München hat auch eine
große diverse Szene an Kollektiven und anderen Zusammenschlüssen von jungen
Menschen, die im öffentlichen Raum feiern und Freiräume beanspruchen.
Dieses Leben ist in der Landeshauptstadt akzeptiert und erwünscht. Es ist Ausdruck einer
kreativen, offenen, lebendigen Stadt und gehört zum Alltag wie Wirtshäuser und
Biergärten.
In einer dichten Großstadt gibt es ein ständiges Aushandeln von Interessen und sich teils
entgegenstehenden Bedürfnissen. Die Diskussionen und die Konflikte zu belebten Plätzen
wurden in den vergangenen Jahren deutlich mehr. Junge Menschen finden in der Stadt
keine geeigneten Flächen, um nicht-kommerzielle Partys genehmigen zu lassen oder sie
scheitern an Genehmigungshürden.
Deshalb gibt es in der warmen Jahreszeit viele solcher Partys an den Rändern von
München oder im Umland, die ohne Genehmigung veranstaltet werden. In den letzten
Jahren gab es zahlreiche Musikumzüge, Demonstrationen und Kundgebungen von jungen
Menschen, am 29. Juni 2022 auch vor dem Rathaus, die unter anderem einen einfachen
Zugang zu Plätzen für nicht-kommerzielle Partys gefordert haben.
Seit dem Herbst 2021 tagt unter der Leitung von MoNa regelmäßig der Runde Tisch
Nachtleben, an dem Bezirksausschüsse, Verwaltung, Polizei, Verbände und Kollektive
vertreten sind. Als eines der vorrangingen Themen wird dabei die Notwendigkeit gesehen,
jungen Menschen Plätze zur Verfügung stellen zu können. Eine Arbeitsgruppe hat sich
damit länger befasst und kann Ergebnisse präsentieren.
Im November 2022 gab es zwei Veranstaltungen, bei denen erfolgreiche Konzepte für
nicht-kommerzielle Partys aus Leipzig und Zürich vorgestellt wurden.
Eine Erkenntnis daraus war, es braucht die breite Unterstützung des Stadtrats und es
braucht einfache, niedrigschwellige Genehmigungsverfahren, die sich an der
Jugendkulturarbeit orientieren.
Wesentlich für eine erfolgreiche Umsetzung ist zudem die enge Zusammenarbeit der
betroffenen Referate, besonders von Kreisverwaltungsreferat, Sozialreferat, Baureferat
(Gartenbau), Referat für Klima- und Umweltschutz und die Einbindung des
Polizeipräsidiums.
Bei der Planung und Durchführung der Pilotprojekte sind hinsichtlich der Orte, der
Veranstaltungsgröße, der Musiklautstärke, der Uhrzeiten und der Dauer die Interessen von
Anwohnenden zu berücksichtigen. Es wird erwartet, dass die Belange des Natur- und
Umweltschutzes ebenfalls in die Projekte einfließen.
Durch die Erfahrungen mit dem Runden Tisch, kann MoNa, ergänzt durch AKIM, die
Verantwortung für die notwendigen Formate dieser Zusammenarbeit übernehmen.