Förder-Stopp für Geothermieprojekte: Welche Folgen hat das für die Wärmewende in München?
Kürzlich sorgte einmal mehr eine Nachricht aus dem politischen Berlin für Entsetzen in den Kommunen: Die Ampel-Regierung hat mehrere Förderprogramme für Geothermieprojekte gestoppt. Die CSU/FW-Stadtratsfraktion stellt nun eine offizielle Anfrage zu den Auswirkungen auf die Projekte der Stadtwerke München (SWM).
Die SWM betreiben sechs Geothermieanlagen in der Region München, darunter die derzeit größte deutsche Geothermieanlage in Sendling. Eine siebte Anlage ist am Michaelibad geplant. Durch die Nutzung von Geothermie wird Fernwärme erzeugt. Ziel ist es, dass München bis 2040 seinen Bedarf an klimafreundlicher Fernwärme decken kann. Bundesweit wird Geothermie als wichtige Säule zur Erreichung der Klimaziele gesehen. Umso größer war der Aufschrei, als die Ampel den plötzlichen Stopp der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) sowie der „Förderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ (EEW) verkündete. Nun hängen etliche Projekte in der Luft. Laut Medienberichten haben auch die SWM ihre Geothermieprojekte gestoppt. Die CSU/FW-Fraktion möchte von offizieller Seite erfahren, ob das zutreffend ist und unter welchen Folgen die Region zu leiden haben wird.
Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender: „Geothermie birgt großes Potenzial für die Wärmewende in Bayern und im Großraum München. Ich bin entsetzt, dass der Bund dermaßen hart auf die Förder-Bremse steigt. Die Finanzierung der Wärmewende steht auf der Kippe – und damit auch das Erreichen der deutschen Klimaziele. Die Ampel-Regierung stopft ihren löchrigen Haushalt auf Kosten des Klimas. Das ist unverantwortlich. Wir möchten dringend wissen, welche Folgen diese falsche Politik für unsere Region hat.“
Beatrix Burkhardt, Stadträtin: „Im Münchner Südosten laufen derzeit die ersten Arbeiten für die siebte Geothermie-Anlage der Stadtwerke: Die Anlage auf dem Gelände des Michaelibads soll ab dem Jahr 2029 Wärme für rund 75.000 Menschen produzieren. Wir begleiten den Planungsprozess schon lange. Es wäre eine Katastrophe, wenn der Förder-Stopp dieses bereits weit fortgeschrittene Projekt ausbremst. Die Stadtwerke müssen darstellen, wie sich die veränderte Situation auf die Wärmewende hier vor Ort auswirkt.“