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14. Januar 2025

CSU/FW-Fraktion kritisiert Stadtratsbeschluss zur Förderung in der Kindertagespflege: „Rückschlag für die Inklusion“

Im heutigen Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfe wurde eine Anpassung der Förderleistungen in der Kindertagespflege beschlossen. Dabei hat die CSU/FW-Fraktion unter anderem gefordert, eine gravierende Ungerechtigkeit bei der Betreuung von Kindern mit Behinderung zu beseitigen: Wer als Tagesmutter oder Tagesvater einen inklusiven Betreuungsplatz anbietet, darf dadurch in der Regel ein Kind weniger betreuen. Dieser fehlende Platz wird den Kindertagespflegepersonen aber nicht finanziell ausgeglichen – anders, als es in regulären Kitas der Fall ist. Die CSU/FW-Fraktion wollte das heute ändern und für inklusive Plätze den doppelten Betreuungssatz durchsetzen. Leider ohne Erfolg: Der entsprechende Änderungsantrag wurde von den anderen Fraktionen abgelehnt. Stattdessen soll zunächst ein Kriterienkatalog erarbeitet werden.

Alexandra Gaßmann, Stadtrat München, Kindertagespflege, Familienpolitik, Kinder- und Jugendhilfe , Inklusion, Kindertagespflegepersonen, Bildungsgerechtigkeit

Alexandra Gaßmann, Stadträtin und familienpolitische Sprecherin: „Familien von Kindern mit Behinderung haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, eine davon ist der Mangel an geeigneten Betreuungsplätzen. Tageseltern bieten durch ihre kleinen Gruppen oft gute Bedingungen für inklusive Betreuung und wollen diese auch leisten. Dafür müsste ihnen die Stadt eigentlich den roten Teppich ausrollen. Doch stattdessen entstehen den Kindertagespflegepersonen sogar finanzielle Nachteile, wenn sie inklusive Plätze anbieten. Statt fünf Kindern dürfen sie dann nur vier betreuen, denn der Inklusivplatz zählt doppelt – wird aber nicht doppelt bezahlt. Und das in einer Lage, in der viele Tageseltern ohnehin schon ganz genau rechnen müssen, ob sich ihre Arbeit noch lohnt. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass dieses wichtige Thema bislang noch nicht mitgedacht wurde. Die Konsequenzen tragen die betroffenen Familien, denn was ist das Ergebnis? Die Tageseltern nehmen keine Kinder mit Behinderung auf. Das ist ein Rückschlag für die Inklusion.“

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