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15. April 2025

Antwort zu Sankt-Martins-Umzügen in städtischen Kitas wirft Fragen auf: Darf Ostern noch Ostern heißen?

Sollten städtische Kitas christliche Feste und Feiertage umbenennen, weil auch nicht-christliche Familien mitfeiern? Dieses Thema kam im vergangenen Herbst auf, nachdem Sankt-Martins-Feste in Kitas teilweise als „Lichterfest“ begangen wurden. Die CSU/FW-Fraktion hatte dazu eine Anfrage an die Stadt gestellt, und die nun erfolgte Antwort wirft – insbesondere jetzt kurz vor Ostern – weitere Fragen auf.

Die CSU/FW-Stadtratsfraktion hatte beantragt, Kita-Feste anlässlich des Martinstags in Zukunft wieder als Martinsfeier bzw. Martinsumzug und nicht als „Lichterfest“ o.ä. zu bezeichnen. Auf diesen Antrag antwortete der Stadtschulrat: „In Kindertageseinrichtungen des Städtischen Trägers werden St.-Martins-Umzüge bzw. -Feiern oft nicht direkt an St. Martin, dem 11. November, durchgeführt, da an diesem Tag meist die Umzüge der örtlichen Kirchen stattfinden. Um hier keine Verwirrung in der Namensgebung zu schaffen, aber auch weil die Kinder der jeweiligen Kindertageseinrichtung im Rahmen der Partizipation den Namen des Umzugs selbst mitbestimmen dürfen, kann es sein, dass der Umzug auch Laternenumzug oder Lichterumzug o.ä. genannt wird. Auch erleichtert diese Betitelung des Umzugs die Teilnahme von nicht-christlichen Familien an diesem gemeinsamen Fest.“

Wenn diese Begründung ernst gemeint ist, muss man sich fragen, wie künftig mit anderen christlichen Festen wie Ostern oder Weihnachten umgegangen wird. Sieht die Stadt auch hier die Gefahr, dass die Namensgebung die Münchner Eltern verwirrt oder nicht-christliche Familien an der Teilnahme hindert? Zu diesen und ähnlichen Fragen stellt die CSU/FW-Fraktion heute nochmals eine Anfrage an den Oberbürgermeister.

Fabian Ewald, CSU-Stadtrat: „Es ist gut, wenn Kinder bereits in der Kita lernen, dass es verschiedene Religionen, Traditionen und Feste gibt. Unabhängig von der eigenen Religion macht es Kindern Spaß, diese Anlässe gemeinsam zu feiern – sei es Weihnachten, Sankt Martin oder Zuckerfest. So wird religiöse Vielfalt schon für die Kleinsten zur Selbstverständlichkeit. Die Umbenennung christlicher Feste hingegen ist für uns nicht akzeptabel. Damit gehen Ursprung und Tradition verloren. Die Begründung des Referats wirft einige Fragen auf, die wir heute an den Oberbürgermeister stellen.“

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