Ausbildungsweg zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten straffen
Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München (LHM) setzt sich auf Bundesebene dafür ein, dass der Ausbildungsweg zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten gestrafft wird.
Begründung
Derzeit dauert die Aus- und Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten bis zu 10 Jahren (zunächst ein Bachelorstudium in Psychotherapie, dann ein Masterstudium in Psychotherapie und abschließend eine Weiterbildung zum Fachpsychotherapeuten für Kinder und Jugendliche[1]). Das ist eine sehr lange Zeit und ein echtes Hindernis für die Interessierten, da sie in dieser auf dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen und zudem finanzielle Abstriche machen müssen.
Dabei wären gesteigerte Ausbildungszahlen in diesem Bereich derzeit besonders wichtig, da die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die psychische Probleme haben oder psychisch belastet sind, inzwischen wieder stark ansteigt. Laut einer Studie ist sogar jeder fünfte Heranwachsende psychisch belastet[2]. Bei vielen der Betroffenen reicht ein niederschwelligeres Therapieangebot aus, um Erfolge zu zeitigen; eine psychiatrische Behandlung ist gar nicht notwendig. Deshalb muss hier nachgebessert werden.
Der Stadtratsfraktion CSU mit Freie Wähler ist sehr wohl bewusst, dass eine Aus- und Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten fachlich sowohl theoretisch als auch praktisch sehr gut fundiert sein muss. Eine Dauer von insgesamt 10 Jahren erscheint dennoch als zu hoch.
[1] https://www.psychologie-studieren.de/ausbildungen/kinder-und-jugendlichenpsychotherapeut/
[2] Münchner Merkur vom 28.03.2025: „Der Weltschmerz macht die Jugend krank“