Breite Unterstützung aus dem Stadtrat für die Errichtung eines neuen jüdischen Friedhofs
Die Landeshauptstadt München (LHM) soll die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) umfassend bei der Errichtung eines neuen jüdischen Friedhofs auf dem Stadtgebiet unterstützen. Das fordern heute die Fraktionsgemeinschaften CSU/FW, Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt in einem gemeinsamen Antrag.
Die jüdische Gemeinde der LHM wächst seit einigen Jahren durch den Zuzug aus den ehemaligen GUS-Staaten und jüngst in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Durch das rapide Wachstum ist zu erwarten, dass der bestehende Friedhof der IKG an der Garchinger Straße sehr bald an seine Kapazitätsgrenzen stoßen wird. Von Seiten der IKG wurde daher der Wille bekundet, auf der südlichen Erweiterungsfläche des städtischen Neuen Südfriedhofs einen neuen Friedhof errichten zu wollen. Die Fraktionen CSU/FREIE WÄHLER, Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt im Münchner Stadtrat unterstützen dieses Vorhaben geschlossen und nachdrücklich. Die städtische Verwaltung wird deshalb jetzt in einem gemeinsamen Antrag dazu aufgefordert, die IKG bei der Errichtung des neuen jüdischen Friedhofs umfassend zu unterstützen.
Unter anderem wird das städtische Gesundheitsreferat damit beauftragt, in Abstimmung mit der IKG den notwendigen Flächenbedarf für die Grabfelder sowie die bauliche und betriebliche Infrastruktur zu ermitteln. Darauf aufbauend soll baldmöglichst ein realisierbarer Vorschlag für den Friedhof erarbeitet werden. Um das drängende Problem der Anfahrt zu lösen, wird zudem die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aufgefordert, eine tragfähige ÖPNV-Anbindung des neuen jüdischen Friedhofes sicherzustellen. Zudem soll die Stadtkämmerei prüfen, inwieweit sich die LHM zusammen mit Freistaat und Bund an der Finanzierung beteiligen kann. Das Baureferat soll die IKG bei der Projektentwicklung der Freiflächengestaltung und den Hochbaumaßnahmen unterstützen.
Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender CSU/FW: „Es ist von grundlegender Bedeutung für die Münchner Stadtgesellschaft, dass jüdische Bürgerinnen und Bürger einen würdevollen Ort für die letzte Ruhe und die Trauer finden. Angesichts der erkennbaren Engpässe auf dem Friedhof an der Garchinger Straße, ist es unser erklärtes Ziel, die Israelitische Kultusgemeinde möglichst unbürokratisch, umfassend und schnell zu unterstützen. Wir sind sehr dankbar, dass wir die damit verbundenen Herausforderungen gemeinsam mit der Kultusgemeinde entschlossen angehen. Mein aufrichtiger Dank gilt der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.“
Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende Die Grünen – Rosa Liste: „Jüdisches Leben gehört fest zu München. Es muss selbstverständlich sein, dass jüdische Menschen einen Ort in der Stadt haben, an dem sie die letzte Ruhe finden und Angehörige trauern können. Der jetzige jüdische Friedhof wird in absehbarer Zeit zu klein. Deswegen ist es nur richtig, dass die Stadt die jüdische Gemeinde dabei unterstützt, einen Platz für eine neue Begräbnisstätte zu finden und die Planungen zu beginnen.“
Christian Vorländer, SPD-Stadtrat: „Die Errichtung eines neuen jüdischen Friedhofs ist weit mehr als eine Frage der Infrastruktur – sie ist ein Zeichen des Respekts und der Solidarität. Die Stadt München steht fest an der Seite der Israelitischen Kultusgemeinde und unterstützt sie bei diesem wichtigen Projekt. Es geht darum, jüdischen Bürgerinnen und Bürgern einen würdigen Ort für die letzte Ruhe und für Trauer zu schaffen und damit auch unsere Verantwortung für eine vielfältige und respektvolle Stadtgesellschaft zu unterstreichen.“