Anträge
26. Februar 2025

Errichtung einer Fachstelle für Beratung, Unterstützung und Prävention in Fällen von sexueller Belästigung und Gewalt

Der Oberbürgermeister wird aufgefordert eine Fachstelle zur Beratung, Unterstützung und Prävention vor sexueller Belästigung und Gewalt in München einzurichten.

Begründung

In unserer Gesellschaft sind Belästigung und sexuelle Übergriffe weit verbreitete Probleme, die Menschen in allen Lebensbereichen betreffen können. Laut einer Studie des Instituts für An-gewandte Sexualwissenschaft und der Hochschule Merseburg aus dem Jahr 2020 äußert sich sexuelle Belästigung insbesondere durch Worte und unerwünschte Avancen. Die Formen der Belästigung reichen von verbalen Übergriffen über Stalking bis hin zu körperlichen Annäherungen. Zusätzlich nehmen digitale Belästigungen, insbesondere über soziale Medien, stark zu.1 Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes teilte in einem Bericht mit, dass jede elfte erwerbstätige Person in Deutschland sexuelle Belästigung auch am Arbeitsplatz erlebt hat. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.2 Eine Erhebung des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2022 zeigt zudem, dass nur 1 % der Sexualdelikte von betroffenen Opfern strafrechtlich angezeigt wird.3

Belästigung und sexuelle Übergriffe beschränken sich nicht nur auf den Arbeitsplatz, sondern können auch im häuslichen und familiären Bereich auftreten. Diese Form von Gewalt bleibt häufig im Verborgenen, da die betroffenen Personen oft Angst haben, sich zu melden. Besonders betroffen sind dabei Frauen, Kinder und andere vulnerable Gruppen. Die Schaffung einer Fachstelle ist notwendig, um eine geeignete Anlaufstelle zu bieten und den Betroffenen Unterstützung zu leisten. Dabei ist auch die steigen Zahl von Femiziden zu beachten.

Darüber hinaus ist es wichtig, auch Dritten wie Nachbarn, Lehrern, Ärzten oder Augenzeugen, die Verdachtsmomente wahrnehmen, klare Handlungsanweisungen zu geben, wie sie in solchen Fällen Unterstützung leisten können. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Prävention ist die Sensibilisierung und Schulung von Fachkräften in Bereichen wie Schulen, Altenpflege und anderen sozialen Institutionen, um Übergriffe frühzeitig zu erkennen und gezielt zu verhindern.

Diese Umstände verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, um Betroffene zu unterstützen und präventive Maßnahmen in allen relevanten Bereichen zu ergreifen.

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