Füllstände Erdgasspeicher
Auch dieses Jahr sind die Füllstände der deutschen Erdgasspeicher vor dem bevorstehenden Winter ein Aspekt, auf den mit Sorgenfalten geschaut wird. Seit dem Jahre 2022 hat Russland seine Lieferungen deutlich reduziert und anschließend komplett eingestellt. Übereinstimmenden Medieninformationen zufolge liegt der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland aktuell bei 74,30 Prozent (-0,32 Prozent im Vergleich zum Vortag, Stand: 19.11.2025, 6 Uhr). Das ist deutlich niedriger als in den Vorjahren zu diesem Zeitpunkt.
Insgesamt hat Deutschland im Jahr 2024 844 TWh Gas verbraucht. Laut Bundesnetzagentur sind das 3,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr (811,5 TWh). Dabei entfielen rund 39 Prozent des gesamten deutschen Gasverbrauchs auf Haushalte und Gewerbe, 61 Prozent auf Industriekunden. Gerade Industrie und Gewerbe sind die Treiber für die deutsche Wirtschaftsleistung.
In der Regel können volle Gasspeicher zwei kalte Wintermonate gut überbrücken, so der Leiter der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Nun sind die Speicher jedoch nicht voll, was die Initiative Energien Speicher (INES) zu der Einschätzung führt, dass es im Falle eines sehr kalten Winters, also mit extrem niedrigen Temperaturen, bereits ab Januar zu Versorgungsengpässen kommen könnte.
Vor diesem Hintergrund frage ich den Oberbürgermeister:
- Wie schätzen die Stadtwerke München die Situation bezogen auf die Erdgasfüllstände und deren Entleerung für München ganz generell ein?
- Welche konkreten Speicher sind für die Versorgung Münchens von Relevanz? (Benennung der Speicherstandorte) und wie hoch sind dort die aktuellen Füllstände?
- Schließen sich die Stadtwerke München der Einschätzung der Initiative Energien Speicher an?
- Welche Szenarien wurden in Bezug auf die Energieversorgung/ Erdgasversorgung durch die Stadtwerke München gerechnet? Wie sehen die konkreten Ergebnisse und Bewertungen für die Stadt aus? Welche besonderen Risikofaktoren werden gesehen?
- Werden Maßnahmen ergriffen bzw. müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Befüllung der Erdgasspeicher zu beschleunigen, um einem erhöhten Verbrauch entgegenzuwirken? Ist das überhaupt möglich? Wenn nicht, welches sind hierbei die begrenzenden Faktoren? Welche Optionen ergeben sich aus erneuerbaren Alternativen oder sog. Demand-Response-Maßnahmen? Welche Back-up-Systeme sind verfügbar?
- Wie sähen im Falle eines eintretenden Versorgungsengpasses die Handlungsoptionen der Stadtwerke München aus und wie würde sich die Kommunikation im Krisenfall mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen gestalten?