Hindernisse für Blinde in der Stadt – wo bleibt das Verständnis der Stadt?
In einem großen Artikel der Bild vom 16. Oktober 2023 wird darüber berichtet, vor welchen Problemen Blinde stehen, wenn sie sich durch die Landeshauptstadt München (LHM) bewegen wollen. Unter anderem werden taktile Führungsrillen im S-Bahn-Zwischengeschoss am Hauptbahnhof beschrieben, die häufig durch Rollcontainer/Rollbehälter oder Kundschaft von Verkaufsständen blockiert werden. Laut des Artikels möchte das städtische Baureferat die Rille aber trotzdem nicht versetzen, was dem Problem abhelfen würde. Außerdem wird davon berichtet, dass die Stadt ein Anbringen von Hinweisschildern an Laternen ablehnt, die zum Ziel haben, dass Fahrräder in Zukunft nicht mehr an der entsprechenden Straßenlaterne abgestellt werden, was für Blinde zu einer Stolperfalle werden kann.
Vor diesem Hintergrund fragen wir den Oberbürgermeister:
- Welche Begründung hat das Baureferat, die taktile Führungsrille am Hauptbahnhof nicht zu versetzen, auch wenn dies das derzeit bestehende Problem lösen würde?
- Wie kann sichergestellt werden, dass die dortige taktile Führungsrille in Zukunft nicht mehr blockiert wird? Welche Alternativen würde es zu einer mittig versetzen Rille geben?
- Wurden tatsächlich „ästhetische Gründe“ als Begründung genannt, warum die genannten Hinweisschilder an Laternen nicht aufgehängt werden können?
- Sind „ästhetische Gründe“ wirklich wichtiger als die unfallfreie Fortbewegung von sehbehinderten Menschen?
- Welche Alternativen zu einem Hinweisschild auf dem Boden bzw. an der Laterne direkt sind noch denkbar?