Kinderreichen Familien Zugang zur Kinderbetreuung erleichtern!

Das Referat für Bildung und Sport wird beauftragt, die Kindertageseinrichtungssatzung bezüglich des Bonuspunktesystems so zu überarbeiten, dass kinderreiche Familien einen besseren Zugang zu Kinderbetreuungsplätzen erhalten.

Begründung

Der Münchner Armutsbericht aus dem Jahr 2022[1] attestiert alleinerziehenden Eltern ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko. Bei der Verteilung der alleinerziehenden Familien liegt die Armutsgefährdung mit 14,7% überproportional zum Gesamtanteil. Gleiches trifft aber auch auf die Familien mit 3 und mehr Kindern zu. Hier beträgt der Wert 21,6 % armutsgefährdete Kinder bezogen auf den Gesamtanteil der Familien. Der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beauftragte Familienreport[2] zum Armutsrisiko von Kindern und Jugendlichen kommt zu dem Ergebnis: „In Deutschland sind die Hälfte der Mütter mit drei oder mehr Kindern nicht erwerbstätig; diejenigen Mütter mit Erwerbstätigkeit erleiden deutliche Einkommensverluste aufgrund des (teilweisen) Berufsausstiegs, die nicht durch Familienleistungen kompensiert werden können.“ Ersterem Umstand trug der Münchner Stadtrat Rechnung, in dem er die Kindertageseinrichtungssatzung überabeitet hat und ein Bonuspunktesystem für Alleinerziehende eingeführt hat. Gerade in München, wo Lebenshaltungs- und Mietkosten hoch sind, sind Familien mit vielen Kindern besonders darauf angewiesen, dass z.B. beide Elternteile Vollzeit erwerbstätig sind und eine fehlende Kinderbetreuung bei einem der Kinder bereits dazu führt, dass ein Elternteil zuhause bleiben muss. Das erhöhte Armutsrisiko kinderreicher Familien muss dringend bei der Vergabe von Kinderbetreuungsplätzen im Bonussystem berücksichtigt werden.

[1] https://stadt.muenchen.de/infos/armutsbericht-muenchen.html

[2] https://www.bmfsfj.de/resource/blob/163108/ceb1abd3901f50a0dc484d899881a223/familienreport-2020-familie-heute-daten-fakten-trends-data.pdf