München trauert um den „Schwarzen Riesen“: CSU/FW-Fraktion gedenkt Walter Zöller
München trauert um einen der größten Kommunalpolitiker der Stadtgeschichte: Walter Zöller, CSU-Urgestein und Ehrenbürger der bayerischen Landeshauptstadt, ist am 5. August 2024 im Alter von 84 Jahren verstorben. Er saß unglaubliche 48 Jahre lang im Münchner Stadtrat und hat die Geschicke Münchens maßgeblich geprägt. Die CSU/FW-Fraktion gedenkt seiner in tiefer Trauer und Dankbarkeit.
Ein Kommunalpolitiker mit untrüglichem Instinkt, ein glänzender Rhetoriker, eine der eindrucksvollsten Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte im Rathaus – so wird Walter Zöller oft beschrieben. Er wurde über Parteigrenzen hinweg für seinen scharfen Verstand geachtet und gefürchtet. Sein regelmäßiger Schlagabtausch mit SPD-Oberbürgermeister Georg Kronawitter und später dessen Nachfolger Christian Ude ist vielen Wegbegleitern noch heute in Erinnerung.
Walter Zöller zog im Olympiajahr 1972 erstmals in den Stadtrat ein. Seine Leidenschaft galt besonders den Bereichen Stadtplanung und Kultur. Jahrzehntelag setzte er als planungspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion in der Bauleitplanung und Quartiersentwicklung Akzente, die Sozialgerechte Bodennutzung (SoBoN) geht maßgeblich auf seine Impulse zurück. Für sein Engagement in Kunst und Kultur erhielt er eine Ehrenurkunde beim Schwabinger Kunstpreis für 40 Jahre Mitgliedschaft im Kuratorium.
Als Fraktionsvorsitzender in den Jahren 1986 bis 1990 gelang es ihm durch seine geschickte politische Verhandlungsführung, Mehrheiten gegen den amtierenden OB zu organisieren. So fädelte er die bundesweit erste schwarz-grüne Zusammenarbeit ein. Diese Phase seines Wirkens brachte ihm die Titel „Schwarzer Riese“ und „heimlicher Oberbürgermeister“ ein.
Vor wenigen Wochen nahm Walter Zöller noch persönlich im Münchner Rathaus die höchste Ehrung entgegen, die die Landeshauptstadt zu vergeben hat: die Ehrenbürgerwürde.