„Münchner Wand“ – Pilotprojekt im Kreativquartier
Die Landeshauptstadt München wird aufgefordert, gemeinsam mit der MGH auf dem Kreativquartier ein Konzept „Münchner Wand“ angelehnt an die international bekannte „Wienerwand“ (www.wienerwand.at) in Wien umzusetzen. Sinn und Zweck ist die weitere Schaffung von klar gekennzeichneten sog. „Halls of Fame“, die von Künstlern ohne weitere Genehmigung frei gestaltet oder neu umgestaltet werden dürfen.
Dabei sind die in den Anlagen vorgeschlagenen Flächen als Basis zu verstehen. Diese sind so ausgewählt, dass keine bzw. nur in geringem Umfang Belange von örtlichen Mietern/Nutzern betroffen sind. Eine temporäre Nutzung (bis zu Sanierungsmaßnahmen) ist zudem ohne weiteres möglich. Weitere Freiflächen über das Kreativquartier hinaus können und sollen künftig in das Projekt einfach einzubeziehen sein.
Ggf. ist von Seiten des Kulturreferats ein Projektpartner wie bspw. der Verein zur Förderung urbaner Kunst e.V. (u.A. mit den Künstlern Loomit, Lando, Daniel Man, Marco Reinhardt und „Mama Graffiti“ Astrid Weindl) zu suchen, um zusammen weitere Flächen und eine konzeptuelle und nach außen wirkende Begleitung (Homepage, sonstige Veröffentlichungen) zu ermöglichen.
Darüber hinaus sind im Kreativquartier weitere Flächen für kuratierte Gestaltung zu identifizieren. Sollten einzelne der vorgeschlagenen Flächen nicht für freie Gestaltung möglich sein, soll eine kuratierte Gestaltung geprüft werden.
Begründung
Flächen zur freien Gestaltung sind in München rar gesät. Im Kreativquartier/Kreativlabor gibt es derzeit einige Flächen, die kuratiert für eine Gestaltung vergeben wurden und noch vergeben werden sollen. Darüber hinaus jedoch viele Flächen, die noch nicht oder ohne Genehmigung
von einzelnen Sprayern bemalt wurden. Wo, wenn nicht hier, böte sich ein Freiraum für ambitionierte Graffitikünstler an?
Wien macht es mit seinem Projekt „Wienerwand“ vor, wie die Szene die ausgewählten Flächen selbst verwaltet. In einer Art der gegenseitigen Rücksichtnahme werden besonders geschätzte Werke nicht übermalt, andere Flächen zum Experimentieren verwendet – und so ein kreativer Raum geschaffen, in dem Nachwuchs- wie Profikünstler nebeneinander arbeiten und sich gegenseitig inspirieren.
Der Verein zur Förderung urbaner Kunst e.V. ist als Projektpartner besonders geeignet, da er die Ausweitung und Betreuung legaler Wände in München mittel- bis langfristig als eines der zentralen Vereinsanliegen sieht und derzeit an einem ähnlich gelagerten Projekt (bunt stadt grau) arbeitet.