MVG-Rad einstampfen und Geld sparen!
Bis zu 6,7 Millionen Euro im Jahr soll das geplante Nachfolge-Modell des MVG-Rads kosten – Geld, das sich die Stadt aus Sicht der CSU/FW-Fraktion sparen kann. Da es offenbar rechtliche Probleme bei der Vergabe gibt und zudem zahlreiche private Anbieter Leihfahrräder in München anbieten, soll die Stadt künftig keine eigenen Leihräder mehr anbieten.
Das MVG-Rad läuft im September nach zehn Jahren aus vertraglichen Gründen aus, ein Nachfolgemodell ist nicht wie zunächst geplant nahtlos umsetzbar. Es gibt laut MVG einen Rechtsstreit mit einem im Vergabeverfahren unterlegenen Bieter. Dennoch arbeitet die Stadtverwaltung am Nachfolgemodell, das laut einem Beschluss vom November 2023 bis zu 6,7 Millionen Euro im Jahr kosten soll. Angelegt auf zunächst 5 Jahre, wären dies 33,5 Millionen Euro. Lohnt sich das?
Der Betrieb des Rad-Leihsystems mit 3200 Rädern war für die MVG ein Draufzahlgeschäft, das hinter seinen Erwartungen zurückblieb: Im Jahr 2022 wurden die Räder im Schnitt gerade mal 0,5 Mal pro Tag ausgeliehen. Berechnungen des Wirtschaftsreferats haben ergeben, dass im neuen Modell – legt man diese geringen Ausleihzahlen zugrunde – jede Fahrt mit 10 Euro (!) bezuschusst werden würde. Selbst bei der optimistischen Annahme, dass ein neues System die Nutzerzahlen verdreifacht, kam das Referat noch auf 3,35 Euro pro Fahrt, die aus städtischem Geld zugeschossen werden müssen. Zudem werden funktionstüchtige und noch nicht sehr alte Ladestationen abgerissen, was die CSU/FW-Fraktion bereits kritisiert hat.
Im Ergebnis kommt die CSU/FW-Fraktion zu dem Schluss, dass es besser wäre, das Leihradl-Geschäft privaten Anbietern zu überlassen und beantragt angesichts der desolaten Haushaltslage, die Planungen einzustellen.