Nach dem Aus für die Nordtangente: CSU/FW-Fraktion legt Vorschläge für alternative Tram-Verbindungen vor

Nach der Entscheidung des Freistaats gegen eine Tram durch den Englischen Garten ist die Tram-Nordtangente nicht mehr realisierbar. Leider wurde seitens des Mobilitätsreferats trotz mehrfacher Aufforderung bislang kein Plan B erstellt. Die CSU/FW-Fraktion legt heute mehrere Vorschläge vor, die im Vergleich zur Nordtangente schneller und kostengünstiger umsetzbar wären.

Es wird zunächst eine konkrete Alternative zum Verlauf der Nordtangente in Schwabing über den Parzivalplatz vorgeschlagen, die bereits bestehende Gleise sowie Elektrobusse durch den Englischen Garten nutzt. Anstelle der ursprünglich geplanten Anbindung der Nordtangente an die S8 in Johanneskirchen sollen Expressbusse von der U6 im Norden zur S8 in Ismaning oder Unterföhring geprüft werden.

Weiterhin wird beantragt, die durch den Entfall der Nordtangente freiwerdenden Planungskapazitäten für eine Tramverbindung von Giesing nach Neuperlach zu nutzen, über die Schwansee- und Ständlerstraße. Am Schwanseeplatz sowie am Betriebshof Ständlerstraße stehen ohnehin Bauarbeiten an. Zudem würde das Neubaugebiet Hochäckerstraße erschlossen.

Da fast alle grün-roten Tramprojekte bislang gescheitert sind und der Landeshauptstadt zudem das Geld ausgeht, legt die CSU/FW-Fraktion den Fokus auf möglichst einfachen und effizienten Ausbau des ÖPNV. Daher wird ergänzend zu den konkreten Anträgen eine Anfrage zum Thema „schienenlose Trams“ gestellt, um das Potenzial dieser vergleichsweise unkompliziert einsetzbaren Züge für München zu ermitteln.

Veronika Mirlach, CSU-Stadträtin und mobilitätspolitische Sprecherin der CSU/FW-Fraktion: „Ohne den Teil durch den Englischen Garten ist die Nordtangente tot. Das ist eine Chance, endlich ein besseres Konzept vorzulegen. Unser Vorschlag: Vom Elisabethmarkt bis zur Westseite des Englischen Gartens sollen die bestehenden Tramgleise über Nordend-, Belgrad- und Parzivalstraße genutzt werden. Ab Parzivalplatz fahren Elektrobusse durch den Englischen Garten. Zusätzlich könnten Expressbusse von der U6 in Freimann, Kieferngarten oder Fröttmaning schnell bis zur S8 in Ismaning und Unterföhring fahren. Für die Bürger bedeuten diese Ideen weniger Stau, weniger Bauarbeiten und kürzere Wege im Norden. Der ÖPNV wird ausgebaut, und das auch noch kostengünstiger.“

Hans-Peter Mehling, FW-Stadtrat: „Die Tram-Nordtangente ist Geschichte. Das bietet neue Optionen. Schwabing kann auch über die Nordend-, Belgrad- und Parzivalstraße deutlich kostengünstiger angebunden werden. Zusätzlich könnte eine Tramverbindung vom Ostbahnhof über die Orleans-, Rosenheimer-, Werinher-, Schwansee- und Ständlerstraße bis nach Neuperlach geführt werden. Hierbei würden das Werksviertel, die Siedlung an der Hochäckerstraße und Neuperlach zusätzliche Anbindung durch den ÖPNV erfahren. Eine insgesamt positive Entwicklung für die Münchner Bürgerinnen und Bürger auch mit Blick in die Zukunft der städtischen Entwicklung.“