Nichts zu lachen am Isartor: Ist ein Wettbewerb mit Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Isartors möglich?
Das mächtige Isartor ist, neben dem Karls- und dem Sendlinger Tor, eines der letzten
opulenten Bauten, welches an die mittelalterliche Stadtbefestigung mit Toren nach München
erinnert.
Das Baudenkmal „Isartor“ ist leider weniger von Fußgängern belebt, wie die anderen beiden
Stadttore. Auch das insgesamt besucherschwache städtischen Karl-Valentin-Musäum mit dem
gastronomisch betriebenen Turmstüberl sind keine großen Besuchermagneten.
Um dieses Konglomerat mit Kuriositätenkabinett, Volkssänger-Ausstellung und dem
Turmstüberl-Café weiter betreiben zu können, muss der Bau nach den geltenden
Brandschutzanforderungen sowie für eine optimierte Barrierefreiheit ertüchtigt werden.
Nach den Planungen des Baureferats ist dies nur mit Eingriffen am äußeren Erscheinungsbild
möglich.
Die Planungen sehen eine Verbindung der beiden achteckigen Flankentürme vor, die vom
Isartorplatz aus gesehen, durch den Wehrgang kaschiert werden soll. Richtung Tal sind
beiderseits angebaute Versorgungstürme für Aufzüge und Aufgänge geplant, die entweder im
Turm oder außen als Wendeltreppe angelegt werden sollen.
Fraglich ist auch, ob der Wehrgang, welcher erst 1972 ohne bestätigte Referenzen errichtet
wurde, denkmalschutzrechtlich weiter so Bestand haben darf? Dieser ist aber in den
Umbauplanungen des Baureferats fest integriert.
Der Bezirksausschuss lehnt das Vorhaben ab.
Deswegen fragen wir den Oberbürgermeister:
- Sind die jetzigen Planungen des Baureferats, welche durch den örtlichen
Bezirksausschuss abgelehnt werden, mit den denkmalschutzrechtlichen Aspekten und
Vorschriften vereinbar? - Kann der Wehrgang im Innenbereich des Isartors, insbesondere auch unter den
Gesichtspunkten des Denkmalschutzes erhalten und in die Planungen mit einbezogen
werden? - Welche Nutzungen wären in dem Isartorkomplex unter Beibehaltung des aktuellen
Status weiter möglich? - Ist eine Verlegung des Karl-Valentin-Musäums mit einer Eingliederung in den Neubau
des Stadtmuseums möglich? - Kann nun auf Grundlage der Planungen und Untersuchungen des Baureferats ein
Wettbewerb unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie weiterer
Sachverständigen aus dem Bereich der Museumspädagogik, des Tourismus und des
Bezirksausschusses ausgelobt werden?