ÖPNV durch flexiblen Rufdienst ergänzen: On-Demand-Verkehr soll im Jahr 2024 starten
Neben U-Bahn, Bus und Tram soll es künftig eine vierte Säule des öffentlichen Nahverkehrs in München geben: einen flächendeckenden On-Demand-Service der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), den Fahrgäste per App flexibel buchen können. Andere Großstädte haben ein solches Angebot bereits erfolgreich umgesetzt. Die CSU/FW-Stadtratsfraktion beantragt heute, dass auch München im Jahr 2024 endlich einen On-Demand-Verkehr an den Start bringt.
Eigentlich sollte es bereits dieses Jahr losgehen: Bereits im Jahr 2022 hat der Stadtrat dem Mobilitätsreferat den Auftrag für ein On-Demand-Konzept erteilt. Jetzt müssen diese Ideen dem Stadtrat vorgestellt und der finale Beschluss gefasst werden. Diesen möchte die CSU/FW-Fraktion nun schnellstmöglich herbeiführen.
Andere Städte machen es vor: In Hamburg heißt es „MOIA“, in Hannover „Sprinti“ und auch der Landkreis München hat mit „FLEX“ gerade ein On-Demand-System gestartet. Laut Mobilitätsreferat gibt es bereits 90 vergleichbare Angebote in Deutschland. In München gab es erste Versuche mit dem „IsarTiger“, die aber in der Corona-Zeit wieder eingestellt wurden. Der Kern von On-Demand-Services ist die individuelle Bestellung von Fahrzeugen. Im Unterschied zu Ruftaxis sind On-Demand-Fahrzeuge nicht nur auf festen Linien unterwegs und müssen nicht so weit im Voraus gebucht werden. Sie sind also flexibler einsetzbar. Es gibt virtuelle Haltestellen, die für die Fahrgäste nie weiter als 200 Meter entfernt liegen sollen.
Die größten Vorteile von On-Demand-Verkehr sind die bessere Anbindung von Stadtrandgebieten, sichere Fahrten auch in der Nacht und komfortable Fahrtwege ohne Umstieg. Die CSU/FW-Fraktion ist überzeugt, dass ein funktionierendes On-Demand-System viele private Autofahrten vermeiden würde. Hinsichtlich des Fahrermangels bei der MVG haben On-Demand-Fahrzeuge den Vorteil, dass ein Auto-Führerschein ausreicht. Außerdem können und sollen Taxi-Unternehmen an dem neuen System teilhaben. Das Angebot soll in die Tarifstruktur der MVG integriert werden.