Pilotprojekt Ridepooling initialisieren
Um das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs zu verbessern, wird die Landeshauptstadt München aufgefordert, eine Partnerschaft mit einem privaten Betreiber zu vereinbaren, der Ridepooling mit seinen eigenen Fahrzeugen im Stadtgebiet anbietet könnte. Das Ziel ist, einen Ridepoolingdienst zu etablieren, der ein Teil des PKW-Verkehrs sowie Buslinien in Gebieten und Zeiten mit geringer Nachfrage ersetzen könnte. Dieser Dienst muss nicht zwingend Teil des MVV-Gebiets sein und soll als eine günstige und effiziente Transportart das bisherige Mobilitätsangebot ergänzen.
Begründung
Das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel in München weist insbesondere im Vergleich mit anderen Großstädten wie Hamburg und Berlin eine große Lücke. Bisher existiert nämlich kein Ridepoolingdienst. München hat zwar schon versucht, einen Ridepoolingdienst einzuführen, jedoch ist der sog. IsarTiger seit Anfang der Pandemie außer Betrieb. Ob der Dienst wieder aufgenommen wird, ist ungewiss.
Die Einführung eines Ridepoolingdienstes in München würde viele positive Auswirkungen auf den Verkehr im Stadtgebiet haben. V.a. kann Ridepooling die Fahrleistung und damit den Stau in der Stadt verringern. Ridepoolingdienste fahren ohne Fahrplan oder Linien und werden idR. per App angesteuert. Der Dienst könnte in die MVG App mittel M-Login integriert werden. Ein Fahrzeug wird von Personen mit unterschiedlichen Zielen geteilt und wählt dabei mit Hilfe von KI die effizienteste Route für alle Fahrgäste. Damit ist Ridepooling bei der Auslastung effizienter als ein Taxi oder ein nicht voll besetztes Fahrzeug. Die Reduzierung der Fahrleistung ist auch gut für die Umwelt, da weniger Fahrkilometer auch weniger Emissionen von PKWs bedeutet. Der Ridepoolingdienst könnte auch Ziele in München erreichen, die gegenwärtig nicht so leicht mit den ÖPNV angesteuert werden können. Zudem könnte auch die Mobilität von Menschen mit physischen Beeinträchtigungen verbessert werden. Bei bestehenden Diensten, wie z.B. ioki in Hamburg, fahren die meisten Nutzer*innen zu einer Haltestelle des ÖPNV.
Wegen dieser Verbindung zwischen Ridepooling und dem ÖPNV ist der Dienst auch keine Bedrohung für den ÖPNV. Laut einer Studie des Ridepoolingdienstes MOIA in Hamburg wirkt sich Ridepooling nur auf die Nutzung von PKWs und nicht auf die Nutzung von ÖPNV und Taxis aus. Ridepooling bietet damit viel Potential, die Lücken des ÖPNV auszufüllen und diesen sinnvoll zu ergänzen.
Die Präsenz eines Ridepoolingdienstes wird sich positiv auf die Außenwahrnehmung der Landeshauptstadt auswirken. Damit wird der Grundpfeiler für moderne Verkehrsarten in der Zukunft mit der Möglichkeit des Einsatzes autonomer Fahrzeuge gelegt.