Präventionslotsen
Die Landeshauptstadt München (LHM) wird aufgefordert, sogenannte Präventionslotsen an stark besuchten Orten im öffentlichen Raum (z. B. Parks) einzusetzen. Ziel ist es, Bürgern und Bürgerinnen über bestehende Freizeit-, Gesundheits- und Unterstützungsangebote zu informieren, um so sozialer Isolation frühzeitig vorzubeugen. Gleichzeitig sollen durch kurze Gespräche oder Befragungen persönliche Wünsche und Bedürfnisse erhoben werden, um neue bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln.
Begründung
Um Bürger und Bürgerinnen zu erreichen, die sich einsam fühlen oder unter psychischen, sozialen oder finanziellen Belastungen leiden, braucht es niederschwellige Anlaufstellen direkt dort, wo sich die Menschen aufhalten. Die bestehenden Hilfsangebote in Sozialbürgerhäusern und anderen Stellen sind wertvoll, werden jedoch von vielen Betroffenen nicht wahrgenommen oder bewusst gemieden. Durch eine gezielte Präsenz im öffentlichen Raum kann die Erreichbarkeit deutlich verbessert werden.
Nach dem Vorbild von Streetworkern, AKIM oder dem kommunalen Außendienst sollen auch Präventionslotsen sichtbar und ansprechbar im Stadtbild agieren. Diese Lotsen könnten aus kleinen Teams bestehen, etwa aus Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen oder Mitarbeitenden des Sozialreferats. Eine Umsetzung durch öffentliche Träger wäre denkbar. Die Aufgaben der Präventionslotsen sollen darin bestehen, über städtische Angebote zu informieren, bei der Vermittlung von Hilfen und Kontakten zu unterstützen und zur gesellschaftlichen Teilhabe zu motivieren. Durch persönliche Gespräche können sie zudem wichtige Einblicke in die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen gewinnen, was eine wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung kommunaler Angebote bietet.
Ein gutes Beispiel ist das Projekt SAVE, das bereits zeigt, wie hilfreich solche Formate sein können, auch wenn dieses sich bislang auf eine bestimmte Zielgruppe und einen begrenzten Raum konzentriert. Eine Ausweitung durch stadtweite Präventionslotsen eröffnet die Chance, noch mehr Bürgern und Bürgerinnen frühzeitig zu erreichen, Isolation vorzubeugen und bedarfsgerechte Unterstützung anzubieten.