Anträge
13. August 2025

Projekt „Bündnis gegen Einsamkeit in München“

Die Landeshauptstadt München (LHM) wird aufgefordert, ein Projekt unter dem Titel „Bündnis gegen Einsamkeit in München“ ins Leben zu rufen. Ziel ist es, eine stadtweite Vernetzungsplattform zu schaffen, auf der sich Stiftungen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Genossenschaften, die öffentliche Verwaltung, politische Akteure und Akteurinnen sowie Unternehmen zusammenschließen können, um gemeinsam der Vereinsamung und sozialen Isolation in München entgegenzuwirken.

Begründung

Lange Zeit wurde Einsamkeit als ein Problem der älteren Generation betrachtet. Heute ist klar, dass Menschen aller Altersgruppen und sozialen Milieus deutschlandweit davon betroffen sind. Einsamkeit stellt sich somit als eine gesellschaftliche Herausforderung dar, die nicht nur die individuelle Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch Auswirkungen auf Gesundheit, soziale Teilhabe und demokratische Stabilität hat. Um dieser Herausforderung wirksam und nachhaltig zu begegnen, braucht es eine enge Zusammenarbeit relevanter gesellschaftlichen Akteure und Akteurinnen.

Ein gelungenes Vorbild dafür liefert das Projekt „Bündnis gegen Einsamkeit in Hamburg“. Dort haben sich Stiftungen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Genossenschaften, Verwaltung, Politik und Unternehmen zusammengeschlossen, um ihre Kräfte zu bündeln. Ziel ist es, bestehende Angebote sichtbar zu machen, Synergien zu nutzen, Doppelstrukturen zu vermeiden und gemeinsam neue Lösungsansätze zu entwickeln. Die Auftaktveranstaltung im Februar 2025 in Hamburg zeigte, welches Potenzial in einer solchen Vernetzung liegt: 145 Vertreter und Vertreterinnen aus unterschiedlichen Bereichen tauschten sich über Best-Practice-Beispiele aus, knüpften Kontakte und entwickelten gemeinsame Projektideen. In den Fokus rückten dabei zentrale Themen wie Teilhabe, Nachbarschaft, Barrieren, Armut, Migration, Einsamkeit von Kindern und Jugendlichen sowie Engagement im Alter. Neben der operativen Zusammenarbeit ist auch die gesellschaftliche Sensibilisierung ein zentrales Anliegen. Denn Einsamkeit ist oft mit Scham besetzt und wird selten offen thematisiert. Eine starke Zusammenarbeit kann helfen, das Thema aus der Tabuzone zu holen und Betroffenen den Zugang zu Hilfe zu erleichtern.

Ein vergleichbares Bündnis in München würde es ermöglichen, bestehende Aktivitäten zu bündeln, neue Impulse zu setzen und eine gemeinsame Strategie gegen Einsamkeit zu entwickeln. Gerade eine Großstadt wie München braucht ein starkes Netzwerk, um soziale Isolation frühzeitig zu erkennen und ihr wirksam entgegenzuwirken. Fördermittel vom Bund sind entsprechend abzurufen. Ergänzend hierzu wird davon ausgegangen, dass benötigte Personal- und Sachmittel aus vorhanden Haushaltsmitteln des Sozialreferates finanziert werden.

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