Protest gegen Flüchtlingsheim: CSU/FW-Fraktion fordert Planung mit Chance auf gelungene Integration
Ein geplantes Flüchtlingsheim mit 500 Bettenplätzen sorgt in Feldmoching für großen Protest: Die Bürgerinnen und Bürger auf den Schrederwiesen beklagen mangelnde Infrastruktur und damit auch fehlende Integrationsmöglichkeiten für die geflüchteten Menschen. Die CSU/FW-Fraktion wird den Standort im morgigen Sozialausschuss ablehnen.
Aufgrund der Kritik hat der Oberbürgermeister erklärt, die Personenzahl in der geplanten Unterkunft auf 290 geflüchtete Menschen zu reduzieren. Dies ist jedoch angesichts der fehlenden infrastrukturellen Voraussetzungen – von Schul- und Kitaplätzen über eine ÖPNV-Anbindung bis hin zur ärztlichen Versorgung – nicht ausreichend. Die CSU/FW-Fraktion hat sich heute gemeinsam mit dem örtlichen CSU-Landtagsabgeordneten Alexander Dietrich zu einem Ortstermin mit den Bürgern getroffen und lehnt die Pläne weiterhin ab.
Prof. Dr. Hans Theiss, CSU-Stadtrat und stv. Fraktionsvorsitzender CSU/FW: „Nur weil der Platz da ist, heißt das nicht, dass auch die Integration der geflüchteten Menschen gelingt. Es fehlt vor Ort einfach die Infrastruktur. Insgesamt kommen wir an die Grenzen der Integrationsmöglichkeiten in unserem Land. Diese kann immer nur mit und nicht gegen die Bürgerinnen und Bürger gelingen. Ich erwarte daher, dass die Vorlage morgen im Stadtrat abgelehnt wird.“
Alexandra Gaßmann, CSU-Stadträtin und sozialpolitische Fraktionssprecherin: „Wir begrüßen es, dass der Oberbürgermeister die Kritik aufgegriffen und die Pläne überarbeiten lassen hat. Fast 300 Personen bleiben aber trotzdem zu viele für diesen Standort – auch wenn man heute vor Ort den großen Willen der Bevölkerung zur Integration gesehen hat. Es gibt keine gute ÖPNV-Anbindung und ob die geplante Schule rechtzeitig fertig wird, ist ungewiss. Eine Kita zu planen ist schön, aber dafür wird auch Personal gebraucht, das sehr schwer zu finden ist. Hier werden Hoffnungen auf Integration geschürt, die am Ende wahrscheinlich nicht erfüllt werden können.“
Dr. Alexander Dietrich, CSU-Landtagsabgeordneter für den Münchner Norden: „Flüchtlingsunterkünfte dürfen nur dort errichtet werden, wo zumindest ein Mindestmaß an Integration sichergestellt werden kann. Dazu braucht es Geschäfte, ÖPNV-Anbindung, Ärzte, Schulen und Kindergärten. All das gibt es schon für die ansässige Bevölkerung in Ludwigsfeld nicht. Wenn diese grundlegenden Dinge nicht beachtet werden, spielt dies nur den radikalen politischen Kräften in die Hände. Deshalb darf die geplante Unterkunft an den Schrederwiesen nicht kommen, weder mit 500, noch mit 290 Plätzen.“