„Schließung der Geburtshilfe wäre fahrlässig“: CSU/FW-Fraktion setzt sich für Erhalt des Standorts Neuperlach ein
Die Geburtshilfe in Neuperlach soll bereits kommendes Jahr geschlossen und nach Harlaching verlagert werden: Damit befasst sich am Donnerstag der Gesundheitsausschuss des Münchner Stadtrats. Die CSU/FW-Stadtratsfraktion ist absolut dagegen und stellt heute zwei Dringlichkeitsanträge und eine Anfrage, um die Schließung noch abzuwenden. Es wird gefordert, dass die Landeshauptstadt München die Aufnahme der Geburtshilfe Neuperlach in den Krankenhausplan des Freistaats erneut beantragt.
Ein Problem bei der Verlagerung ist aus Sicht der CSU/FW-Fraktion auch die gleichzeitige Beschäftigung von Beleghebammen und angestellten Hebammen ohne ein entsprechendes rechtssicheres Konzept. Es ist zu befürchten, dass angestellte Hebammen dadurch nachteilig behandelt werden und letztlich die Klinik verlassen. Daher wird gefordert, vor einer Verlagerung ein entsprechendes Konzept auf den Tisch zu legen und darzustellen, in welchen Kliniken es bereits erfolgreiche hybride Modelle gibt und wie diese aussehen.
Alexandra Gaßmann, CSU-Stadträtin und sozialpolitische Sprecherin, Mutter von neun Kindern: „Die Schließung der Geburtshilfe Neuperlach wäre fahrlässig. Die Klinik hat eine niedrige Kaiserschnitt-Rate und wird besonders von Frauen aufgesucht, die sich eine sanfte Geburt wünschen. Frauen müssen selbst wählen können, wo und wie sie gebären möchten. Eine Schließung von Neuperlach schränkt diese Wahlfreiheit ein. Es ist außerdem arrogant anzunehmen, jede Frau könne einfach mit dem Auto nach Harlaching fahren. Viele Familien haben gar kein Auto. Mit dem ÖPNV dauert es nach Harlaching eine Stunde. Für hochschwangere Frauen eine absolute Zumutung! Es steht zu befürchten, dass Geburten auf dem Weg stattfinden mit den damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind. Dies darf nicht in Kauf genommen werden.“
Ulrike Grimm, CSU-Stadträtin, Mutter von zwei Kindern: „Das Klinikum Neuperlach ist für die medizinische Versorgung im Münchner Osten absolut notwendig. Die neuen Pläne werden dazu führen, dass es das Krankenhaus in der jetzigen Form nicht mehr gibt. Das ist für uns nicht akzeptabel. Wir fordern deshalb, dass die Anmeldung zum Krankenhausplan erneut erfolgt und ein Konzept erstellt wird, mit dem auch die betroffenen Hebammen einverstanden sind.“