Pressemitteilungen
9. April 2025

Städtische Dauerbaustellen: Muss der Oberbürgermeister jetzt böse werden?

Baustellen sollen beschleunigt und Bummel-Bauherren bestraft werden: Das haben der Oberbürgermeister und gleich drei städtische Referenten plus MVG-Chef kürzlich pressewirksam verkündet. Die Neuregelung soll aber nur private Bauherren treffen. Für städtische Dauer-Baustellen gelten die verschärften Regeln nicht, obwohl diese oft das größte Ärgernis für Bürgerinnen und Bürger darstellen. Die CSU/FW-Fraktion hakt – auch anlässlich eines aktuellen Beispiels – nochmal mit einer Anfrage nach und möchte wissen, wie die Beschleunigungstaktik der Stadtspitze bei städtischen Baustellen konkret aussieht. 

In der Presse wird der Oberbürgermeister dahingehend zitiert, dass bei städtischen Baustellen keine Bußgelder verhängt werden sollen, sondern dass dann der „böse OB“ kommen und unangenehme Gespräche führen werde. Dies wirft zumindest Fragen auf – denn auch städtische Baustellen dauern oft sehr lange an, wie man zuletzt u.a. an der Ludwigsbrücke und am Isartorplatz sehen konnte. Auch kleinere Baustellen in den Wohnvierteln stellen ein Ärgernis für die Menschen dar, wenn sie die täglichen Wege erschweren. Ein solches Beispiel gibt es derzeit in Giesing an der Kesselbergstraße: Dort haben die Stadtwerke München (SWM) vergangenen Herbst zur Verlegung von Stromleitungen die Straße aufgerissen und gesperrt, nur um kurz darauf eine Winterruhe auszurufen. Seit Monaten ist auf der Baustelle nichts passiert, gesperrt ist trotzdem.

Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender: Sehr viele Baustellen in dieser Stadt werden von der Stadt bzw. den Stadtwerken verantwortet. Wie das Beispiel aus Giesing zeigt, beeinträchtigen auch städtische Baustellen das Leben der Menschen. Dass man eine Straße aufreißt und sperrt, wenn schon absehbar ist, dass im Winter monatelang nichts passiert, ist schwer vermittelbar. Wird der Oberbürgermeister nun also böse? Den Leuten ist es egal, ob ein privater Bauherr bummelt oder die Stadt selbst – beides ist einfach nur nervig und beides sollte mit Bußgeldern geahndet werden. Daher haken wir mit einer Anfrage nach und werden uns im Rahmen der Stadtratsdebatte dafür einsetzen, dass die schärferen Regeln für alle Baustellen gelten. Dies hätte sicher auch einen positiven Effekt auf die Baustellenplanung der Stadt.“ 

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