Stellungnahme zum heutigen Beschluss zur Verkehrsplanung in Freiham
Im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung wurde heute über einen Bürgerversammlungsantrag diskutiert. Demzufolge sollte der 2. Realisierungsabschnitt erst bezogen werden dürfen, wenn die U-Bahn nach Freiham fertig ist. Die CSU-Fraktion hatte beantragt, an dem Ziel festzuhalten, dass Wohnungsbau und U-Bahn möglichst gleichzeitig fertig werden. Diesem Ziel wollten sich Grün und Rot nicht anschließen.
Nach dem heutigen Beschluss sollen nun Expressbusse über die Autobahn fahren, allerdings muss dafür erstmal die rechtliche Grundlage geschaffen werden. Wir meinen: Ein Expressbus ersetzt die U-Bahn-Anbindung nicht, er ist bestenfalls eine Übergangslösung.
Derzeit wird der erste Realisierungsabschnitt in Freiham mit rund 4800 Wohneinheiten gebaut. Die ersten Wohnungen wurden in diesem Jahr schon bezogen. Im zweiten Realisierungsabschnitt sollen ab 2027 nochmals weitere 6000 Wohneinheiten für insgesamt bis zu 30.000 Einwohner hinzukommen. All diese Menschen sollen und wollen ihr neues Wohngebiet auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.
Heike Kainz, Stadträtin und planungspolitische Sprecherin: „Wir können nicht ein neues Stadtviertel auf der grünen Wiese bauen und dann den Einwohnern sagen: Schade, aber eine sinnvolle Verkehrsanbindung kommt erst in ferner Zukunft! Wir müssen den Bau der U-Bahn jetzt vorantreiben und sicherstellen, dass die neuen Einwohner in Freiham ihre Wohnungen auch schnell und zuverlässig erreichen können. Wir brauchen ein Gesamtkonzept für den Verkehr, das bislang noch nicht einmal für den 1. Realisierungsabschnitt vorliegt. Es ist allerhöchste Zeit, dass ein Verkehrskonzept jetzt endlich vorgelegt wird.“
Alexander Reissl, Stadtrat: „U-Bahn und Wohnungen sollen, wie von uns beantragt, möglichst gleichzeitig fertig werden. Das ist die effizienteste Lösung. Leider haben sich Grün und Rot diesem Ziel verschlossen. Expressbus schön und gut – aber eine attraktive Verbindung sieht anders aus. Expressbuslinien auf eigenen Autobahn-Spuren sind derzeit rechtlich noch nicht zulässig und damit sicher keine schnelle Lösung. Die S-Bahnlinien S8 und S4 sind heute schon überfüllt. Daher muss es für die neue Einwohner von Beginn an ein attraktives Angebot geben. Nur so gelingt auch eine geplante und vorausschauende Verkehrswende.“