Studentinnen und Studenten für die Münchner Betreuungslandschaft
Die Landeshauptstadt München (LHM) wird aufgefordert, eine enge Zusammenarbeit mit bayerischen Universitäten zu etablieren, um die Integration von Studentinnen und Studenten in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen der LHM zu ermöglichen. Hierbei soll eine gemeinsame Plattform entwickelt werden, die den Austausch zwischen Universitäten und der LHM fördert.
Begründung
Die zunehmende Bedeutung der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der gesellschaftlichen und politischen Diskussion gerückt. Studien belegen, dass qualitativ hochwertige Betreuungsangebote nicht nur die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern fördern, sondern auch entscheidend zur späteren schulischen Leistungsfähigkeit beitragen. Daher ist es für die LHM von zentraler Bedeutung, nicht nur die Quantität, sondern insbesondere die Qualität der Angebote sicherzustellen, um den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien gerecht zu werden. Die Integration von Studentinnen und Studenten in die sozialen und pädagogischen Angebote der LHM kann dabei eine Schlüsselrolle spielen. Sie bringen frische Ideen, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und eine hohe Motivation mit. Gleichzeitig erhalten sie durch praktische Erfahrungen die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen anzuwenden und wertvolle Kompetenzen zu erwerben, die für ihre zukünftigen Berufe von entscheidender Bedeutung sind.
Die Einführung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Betreuung von Grundschulkindern in Bayern, die ab dem Schuljahr 2026/2027 in Kraft tritt, stellt die Landeshauptstadt München (LHM) vor erhebliche Herausforderungen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die in der Lage sind, hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote zu gewährleisten, wird voraussichtlich stark ansteigen. In Anbetracht dieser Situation ist es wichtig, innovative Lösungsansätze zu entwickeln, um die Qualität und Quantität der Betreuungsangebote sicherzustellen. Ein vielversprechender Ansatz besteht darin, das Potenzial von Studentinnen und Studenten, insbesondere aus den Fachrichtungen Soziale Arbeit, Pädagogik und Lehramt, aktiv zu nutzen.
Anreize für Studentinnen und Studenten, die eine Tätigkeit in den genannten Bereichen anstreben, können geschaffen werden. Dazu gehört die Anerkennung von ECTS-Punkten, Praktikumsanrechnungen sowie die Ausstellung von Zertifikaten, die die erworbenen Kompetenzen dokumentieren. Ein strukturiertes Programm, soll die Einsatzmöglichkeiten der Studierenden klar definieren und die Rahmenbedingungen für ihre Tätigkeiten festlegen. Dieses Programm sollte auch Fortbildungsangebote für die Studentinnen und Studenten beinhalten, um deren fachliche und persönliche Kompetenzen weiter zu fördern.
Die Fortschritte und die Wirksamkeit des Programms sind regelmäßig zu evaluieren, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Hierbei sollte auch das Feedback der Studentinnen und Studenten sowie der betreuten Kinder und deren Eltern einfließen, um eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Betreuung sicherzustellen.
Es können verschiedene Einsatzbereiche für Studentinnen und Studenten definiert werden, die sowohl der LHM als auch den Studentinnen und Studenten zugutekommen:
- Unterstützung im Unterricht: Studentinnen und Studenten können Lehrkräfte in der Durchführung von Unterrichtseinheiten unterstützen. Dies könnte beispielsweise durch Assistenz bei der Vorbereitung von Materialien, die Durchführung von Gruppenarbeiten oder die Unterstützung bei individuellen Fördermaßnahmen geschehen. Solche Erfahrungen sind für Studentinnen und Studenten aus dem Lehramtsstudium besonders wertvoll, da sie Einblicke in den schulischen Alltag und die Herausforderungen des Lehrberufs erhalten.
- Ferienbetreuung: In den Schulferien könnten Studentinnen und Studenten als Betreuerinnen und Betreuer fungieren und ein abwechslungsreiches und kreatives Programm für die Kinder gestalten. Dies könnte Workshops, Ausflüge oder sportliche Aktivitäten umfassen und dazu beitragen, die sozialen Fähigkeiten der Kinder zu fördern und ihnen spannende Erlebnisse zu bieten.
- Spracherwerb: Studentinnen und Studenten mit Sprachkenntnissen, insbesondere in Englisch oder anderen Fremdsprachen, könnten gezielt in der Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund eingesetzt werden. Durch interaktive Sprachspiele und kreative Lernmethoden können sie dazu beitragen, Sprachbarrieren abzubauen und die Integration dieser Kinder zu unterstützen.
- Ganztagesbetreuung: Der Einsatz von Studentinnen und Studenten in der ganztägigen Betreuung von Schulkindern könnte die Qualität der angebotenen Betreuungsleistungen erheblich steigern. Studentinnen und Studenten könnten hierbei nicht nur Freizeitaktivitäten anleiten, sondern auch gezielte Bildungsangebote in Form von Projekten oder Workshops anbieten.