Teurer Schnellschuss statt strategischer Planung: CSU/FW-Fraktion kritisiert neues Konzept für das Fahrradparken am Hauptbahnhof
Aufgrund der aktuellen Baumaßnahmen fehlen hunderte Fahrradabstellplätze rund um den Münchner Hauptbahnhof. Die Folge: Zahlreiche Räder werden wahllos auf Gehwegen, Grünstreifen und anderen öffentlichen Flächen abgestellt. Das Mobilitätsreferat hat im heutigen Ausschuss nun erste Problemlösungsvorschläge vorgestellt. Die CSU/FW-Fraktion begrüßt grundsätzlich, dass sich die Situation vor Ort verbessern soll, kritisiert aber die hohen Kosten der Vorschläge.
Das Fahrradabstell-Chaos rund um den Hauptbahnhof ist ein tägliches Ärgernis für viele Münchnerinnen und Münchner. Im heutigen Ausschuss für Mobilität hat das zuständige Referat nun ein erstes Abstellkonzept vorgelegt. Dieses sieht vor, dass die Fußgängerunterführung an der Paul-Heyse-Unterführung bis ins Jahr 2027 in eine Bike & Ride-Anlage mit bis zu 350 Fahrradstellplätzen umgewandelt wird. Interimsweise sollen zudem 300 Stellplätze durch die Anmietung des Parkhauses in der Marsstraße geschaffen werden.
Die CSU/FW-Fraktion begrüßt zwar grundsätzlich die Bemühungen des Mobilitätsreferats, für eine Entspannung der Situation vor Ort zu sorgen, kritisiert aber vor der dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage der Landeshauptstadt die Kosten der Planungen. Allein die Anmietung des Parkhauses in der Marsstraße soll jährlich knapp 48.000 Euro kosten – plus 300.000 Euro Investitionskosten. Die Fraktion hat daher im Ausschuss beantragt, dass das Referat zunächst ein bereits vorgesehenes Gutachten für ein strategisches Gesamtkonzept zum Fahrradparken am Hauptbahnhof beauftragen soll, bevor der Stadtrat Maßnahmen beschließt.
Sabine Bär, CSU-Stadträtin und Radbeauftragte der Fraktion: „Das tägliche Radl-Chaos am Hauptbahnhof ist wirklich ärgerlich! Und es ist leider weiterhin keine Lösung in Sicht. Die Vorschläge des Referats sind viel zu teuer, dieses Geld könnte sinnvoller eingesetzt werden. Der Stadtrat soll erst Maßnahmen beschließen, wenn ein belastbares Gesamtkonzept zum Fahrradparken vorliegt. Es braucht dringend nahe, sichere und günstig gelegene Abstellplätze für Fahrräder.“
Hans-Peter Mehling, FW-Stadtrat: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Mobilitätsreferat bei der derzeitigen Haushaltslage so viel Geld ausgeben möchte, ohne dass sich damit die Situation rund um den Hauptbahnhof auch nur ein bisschen verbessert. Wenn die Bike & Ride-Garage fast 10 Minuten vom Bahngleis entfernt liegt, wird niemand diese Option nutzen. Im Ergebnis geht das wilde Fahrradabstellen einfach weiter – und das obwohl dann jährlich Hunderttausende Euro an Steuergeldern ausgegeben werden.“