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19. September 2023

U-Bahn-Abgang soll zugeschüttet werden, um Radweg zu bauen: „12 Millionen Euro für eine Verschlechterung – nicht mit uns!“

Ein zentraler U-Bahn-Abgang an der Silberhornstraße soll einem Radweg weichen: Dieser Plan der Stadtverwaltung steht heute Nachmittag auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Die CSU/FW-Fraktion wird gegen diesen Schildbürgerstreich stimmen.

Das Baureferat wird in der heutigen Sitzung eine Beschlussvorlage zum Umbau des Tegernseer Platzes vorlegen. Kosten: acht bis 12 Millionen Euro. Der Platz ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Giesing und darüber hinaus, da hier der Umstieg zwischen Bus, Tram und U-Bahn möglich ist. Prägend ist das denkmalgeschützte Postgebäude auf der Ostseite aus dem Jahr 1929.

Auf der Westseite soll ein Radweg Richtung Süden gebaut werden. Weiterhin sollen neue Fußgängerwege und Aufenthaltsflächen entstehen. Dazu, so der Plan des Baureferats, soll der südwestliche U-Bahn-Abgang (dort, wo u.a. Apotheke und Bäcker liegen) verschwinden. Derzeit gibt es fünf U-Bahn-Abgänge, künftig sollen es nur noch vier sein. Eine Alternative zu diesem Vorgehen wird in der Vorlage nicht genannt. Auch vier große Bäume sollen nach der Beschlussvorlage gefällt werden.

Die CSU/FW-Fraktion wird diesen Plänen nicht zustimmen, da aus ihrer Sicht eine Verschlechterung der Erreichbarkeit der U-Bahn absolut kontraproduktiv für die Verkehrswende ist. Zudem verschlechtert sich durch den Wegfall eines Abgangs und damit verbundene längere Umsteigewege auch die Sicherheitslage für Fußgänger, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen.

Andreas Babor, CSU-Stadtrat: „12 Millionen Euro für eine Verschlechterung der Situation – nicht mit uns! Wie kann man auf die Idee kommen, die Erreichbarkeit der U-Bahn zu verschlechtern? Das ist ein absurdes Signal in Zeiten der Verkehrswende. Die U-Bahn ist das Rückgrat des ÖPNV. Noch dazu geht es um einen der zentralen Ein- und Ausgänge am Platz. Es ist der wichtigste Zugang für Fahrgäste, die zwischen Tram und U-Bahn umsteigen möchte. Ohne diesen Abgang werden die Wege unsicherer und der Umstieg komplizierter. Das trifft vor allem mobilitätseingeschränkte Personen. Diesen millionenteuren Irrsinn unterstützen wir nicht.“
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