Waldaktien auflegen und einen Beitrag für den Klimaschutz leisten
Die Stadtkämmerei wird in Zusammenarbeit mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft und dem Kommunalreferat sowie dem Referat für Klima- und Umweltschutz aufgefordert, die Einführung von Waldaktien für Touristen aus dem In- und Ausland nach dem Beispiel des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu prüfen. Sollten für die Umsetzung des Waldaktienprogramms finanzielle und personelle Ressourcen benötigt werden, sind diese bereitzustellen.
Begründung
In Mecklenburg-Vorpommern wurde die sog. Waldaktie im Jahr 2007 eingeführt. Dabei handelt es sich nicht um ein Wertpapier nach dem Aktienrecht. Gleichwohl erfüllt die Waldaktie folgende Zwecke:
„Mit dem Erwerb von 2 Waldaktien in Höhe von je zehn Euro können auf einer Fläche von zehn Quadratmetern Bäume gepflanzt und gepflegt werden, welche die im Urlaub verursachten Kohlendioxid-Emissionen ausgleichen: Ein Mitglied einer vierköpfigen Familie, die zwei Wochen in Mecklenburg-Vorpommern verbringt, setzt samt Anreise mit dem Auto, Unterkunft und Freizeitaktivitäten etwa 200 kg Kohlendioxid frei. Durch eine neu aufgeforstete Waldfläche von 10 Quadratmetern wird in der Wachstumsphase eine Biomasse von ca. 1 Kubikmeter Holz produziert, die im Durchschnitt 925 kg CO2 binden kann.
Neben der Möglichkeit, den Urlaub mit dem Kauf von Waldaktien neutral zu gestalten, werden die Klimawälder selbst auch zum Erlebnis: Mit Schautafeln, Führungen und Bildungsveranstaltungen wird über das Potenzial des wachsenden Holzes und weitere Möglichkeiten des Klimaschutzes informiert, und bei regelmäßigen Baumpflanzungen können Urlauber überdies selbst Hand anlegen und den von ihnen gespendeten Baum einpflanzen.“
(Quelle: https://www.auf-nach-mv.de/waldaktie-wird-umgebaut)
Die Stadtverwaltung München möge die Einführung einer solchen Waldaktie prüfen. Dabei setzen sich die beteiligten Referate mit den Verantwortlichen des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung und treten in einen Erfahrungsaustausch ein, zumal das seit 2007 bestehende Konstrukt unter Einbeziehung der bisherigen Erfahrungen neu aufgelegt werden soll.
Die Waldaktie kann auch für München ein probates Mittel sein, Urlauber in ihrem Umweltbewusstsein auf einfache Weise zu unterstützen und ihnen eine Kompensationsmöglichkeit für, durch die Reise ausgestoßenes CO2, zu bieten.
Die städtischen Forstbetriebe sind bzgl. des existierenden 500.000-Bäume-Programms in die Überlegungen einzubeziehen und daran anzubinden. Genutzt werden sollen bereits vorhandene Flächen. Gepflanzt werden soll nicht durch die Waldaktien-Besitzer, sondern durch das Personal der städtischen Forstbetriebe. Inwieweit die in Mecklenburg-Vorpommern verwendeten Zahlen zehn Euro pro 10 m² in München Anwendung finden können, ist im Rahmen der Antragsbearbeitung zu prüfen und ggf. entsprechend der lokalen Gegebenheiten anzupassen. Die für die Umsetzung der Idee nötigen finanziellen und personellen Mittel sind den Referaten zur Verfügung zu stellen. Ggf. lassen sich vorhandene Finanzmittel aus dem erst kürzlich bewilligten Klimaschutzbudget dafür nutzen.