Weniger Lärm- und Schadstoffemissionen im Münchner Straßenverkehr
Die Landeshauptstadt München (LHM) führt in der Stadt einen digitalen Ampelphasenassistenten ein. Die LHM setzt dabei auf existierende Technologien und Erfahrungen anderer Städte. Hierfür tritt sie explizit auch mit der Stadtverwaltung von Darmstadt in Verbindung, um deren Erkenntnisse mit dem so genannten „Ampelphasenassistenten“[1] zu nutzen. Zeitnah wird in einem App-adaptierten Pilotprojekt (z.B. am Mittleren Ring zwischen dem Einsteintunnel und der Candidbrücke) die Funktionalität von Ampelphasenassistenten erprobt und die dabei erfolgte Reduktion an Emissionen begleitend gemessen.
Weiterhin bezieht die LHM die Firma TTS in das Pilotprojekt mit ein, welche im Rahmen des TEMPUS-Forschungsprojekts im Münchner Norden eine entsprechende Umsetzung erprobt hat und bereits Erkenntnisse hieraus gewinnen konnte.
Die vorgenannte App bzw. der Ampelphasenassistent sollen anhand von Echtzeitverkehrsdaten die optimale Routenführung und Reisegeschwindigkeit aller Verkehrsteilnehmer, egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder dem motorisierten Individualverkehr per Integration in gängige Navigationssysteme anzeigen, so dass Stoppzeiten an Ampeln soweit wie möglich reduziert oder vermieden werden können.
Die erfassten Daten sollen zusätzlich in den digitalen Zwilling der LHM integriert werden, um so die künftige Verkehrsplanung effizienter gestalten zu können.
Begründung
Starre Haltezeiten an roten Ampeln sind nicht nur für alle betroffenen Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen belastend, sondern, besonders im dichten Berufsverkehr, durch häufige Stop-and-Go-Phasen ohne wirkliches Vorankommen für einen Großteil der innerstädtischen Verkehrsemissionen mit verantwortlich. Durch die Implementierung des oben genannten oder eines vergleichbaren Systems und der damit effizient nutzbaren dynamischen, verkehrsbasierten Fahrweise, können Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen den Schadstoffausstoß und die Lärmentwicklung verringern, ohne, dass aufwendige oder teure Infrastruktur zusätzlich geschaffen, oder das bisherige Verkehrs- und Ampelphasenmanagement grundlegend verändert, sondern lediglich angepasst werden muss.
Bei erfolgreicher Evaluation (nach wenigstens sechs und höchstens zwölf Monaten) können im Anschluss die durch die Umsetzung gewonnenen Daten zu Gunsten einer großflächigeren, effizienteren und damit auch umweltfreundlicheren Verkehrsplanung in der gesamten Stadt nach und nach eingesetzt werden. Entsprechende Konzepte sind seit langem in der Erprobung und werden auch von anderen Städten und Kommunen in Deutschland bereits umgesetzt. Es wäre nicht nachvollziehbar, diese Form der Digitalisierung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger sowie der Umwelt gerade in München, der Stadt mit dem höchsten arbeitstäglichen Pendleraufkommen in Deutschland, nicht zu nutzen.
[1] https://www.digitalstadt-darmstadt.de/news/ampelphasenassistent/