Wenn die Stadtverwaltung nicht weiß, was die Stadtverwaltung weiß….?
Am Freitag den 13.01.2023 titelte die TZ: „Ramersdorf: tz erklärt die Pläne für den
Schmuddeltunnel“ / „Klettern in den Katakomben“. Jener Tunnel wurde jetzt vom KVR dem
„Kraxlkollektiv“ zum Einbau von Boulderwänden freigegeben. Wie die Autorin bemerkt, hat die
Landeshauptstadt München, in der Verantwortung des Baureferates noch im November einen
gleichlautenden Antrag der CSU-Stadtratsfraktion lediglich mit einem Schreiben auf dem
Büroweg abgelehnt, weil „die Fußgänger-Unterführung unter der Rosenheimer Straße in
Ramersdorf für den Einbau einer Boulderanlage baulich ungeeignet ist. Vor der Boulderwand
wäre ein Sicherheits- bzw. Fallschutzbereich erforderlich, dessen Ausdehnung 2/3 der Fallhöhe
plus 50 cm betragen muss. Bei einer 3 m hohen Boulderwand beträgt der Fallschutzbereich aus
einem stoßdämpfenden Material, wie Kunststoff, Kies oder Sand somit 2,50 m. Um die BoulderSportler*innen so verkehrssicher von den durchlaufenden Verkehrsströmen zu trennen, reicht
der vorhandene Platz leider nicht aus. Das Baureferat hat das Prüfungsergebnis den
Teilnehmenden des Runden Tisches mitgeteilt, der Standort wird nicht weiterverfolgt.“
Unabhängig von der Tatsache, dass wir uns immer noch für den Einbau der Boulderwand
aussprechen und dass es sehr ineffizient ist, wenn sich die Beschäftigten von zwei Referaten,
mehr oder weniger ausführlich, mit einem Thema beschäftigen müssen, welches nach der
Beantwortung des Stadtratsantrages eigentlich hätte vom Tisch sein müssen, wirft dieses
Vorgehen der Stadtverwaltung Fragen auf!
Deshalb fragen wir den Oberbürgermeister:
1. Wie kommt es zu dem Sinneswandel innerhalb der Stadtverwaltung?
2. Hat das KVR andere und bessere Ingenieure und Fachleute für Boulderanlagen in
Fußgängerunterführungen als das Baureferat?
3. Wer hat die jeweilige Genehmigung bzw. Antwort autorisiert?
4. Welche fachliche Qualifikation des autorisierenden Personals und des gutachtenden
Personals liegt der jeweiligen Entscheidung im Detail zu Grunde?
5. Findet bei solchen Projekten eine Absprache der Referate untereinander statt?
6. War es den herrschenden Mehrheiten seinerzeit nicht vielmehr politisch ungelegen
oder lästig, dass der Antrag von Stadträtinnen und Stadträten der CSU-Fraktion gestellt
wurde?
7. Wenn der Oberbürgermeister sich als Chef der Verwaltung im Neujahrsinterview über
die zunehmende Bürokratisierung beschwert, stimmt er dann zu, dass in solchen Fällen
mehr als nur Handlungsbedarf besteht? Es haben sich schließlich die Beschäftigten von
zwei Referaten, mehr oder weniger ausführlich mit einem Thema beschäftigen
müssen, das nach der Beantwortung des Stadtratsantrages eigentlich vom Tisch hätte
sein müssen.